Qiagen kann abseits von Covid mit guten Geschäften überzeugen. Am Montagabend veröffentlichte das US-Biotechunternehmen seine Quartalszahlen. Auch wenn der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr deutlich zusammengeschrumpft ist, lag dieser über den Erwartungen. Besonders aber überzeugte der Ausblick, wodurch die Aktie nachbörslich ansprang.
Qiagen
Gerechnet zu konstanten Wechselkursen soll der Konzernumsatz für die aktuellen zwölf Monate nun bei mindestens 2,25 Milliarden Dollar liegen und damit in etwa auf dem Vorjahresniveau. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie (EPS) soll - ebenfalls Währungseffekte ausgeklammert - bei rund 2,40 Dollar herauskommen, nach 2,63 Dollar vor einem Jahr. Bisher war Qiagen von mindestens 2,20 Milliarden Dollar Umsatz und mindestens 2,30 Dollar Gewinn je Aktie ausgegangen.
Qiagen hat in diesem Jahr schon mehrmals seine Prognosen angehoben. Zwar lässt der Rückenwind durch die Pandemie nach, doch erfreut sich die übrige Angebotspalette einer starken Nachfrage. So war es auch im dritten Quartal. Der Konzernumsatz ging zwar im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf eine halbe Milliarde Dollar zurück, doch war dies negativen Währungseffekten geschuldet. Diese herausgerechnet stagnierte der Erlös.
Höhere Kosten etwa für Vertrieb und Fracht belasteten allerdings gewinnseitig: Das bereinigte operative Ergebnis sank um 13 Prozent auf 144 Millionen Dollar, fiel aber ebenfalls besser aus als von Analysten erwartet. Unter dem Strich sank der Gewinn um 38 Prozent auf 82 Millionen Dollar - im vergangenen Jahr hatte Qiagen noch kräftig an der Pandemie verdient.
In den vergangenen Monaten war die Euphorie rund um die Corona-Pandemie und die damit verbundene Sonderkonjunktur deutlich verblasst. Übernahmespekulationen sorgten darüber hinaus für teils starke Kursschwankungen. Trotz des guten Ausblicks sowie dem rund fünf-prozentigem Kurssprung bleibt das Chartbild eingetrübt. Neueinsteiger warten ab, bis sich dieses aufgehellt hat. Investierte lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)