Nach einer kurzen Verschnaufpause am Dienstag geht es heute bei der Aktie von Novo Nordisk erneut deutlich nach unten. Auch das erst am Montag frisch markierte 52-Wochen-Tief wurde dabei unterschritten. Zuletzt gelang aber eine leichte Stabilisierung. Nach hausgemachten Problemen wie bei den Produktionskapazitäten und enttäuschenden Studiendaten, die das Papier in den vergangenen Monaten belastet haben, steht nun insbesondere die US-Zollpolitik im Fokus.
Laut Zolldaten sind pharmazeutische Produkte die wichtigste Importware aus der EU in die USA. Im Jahr 2024 importierten die USA Waren im Wert von rund 600 Milliarden Dollar aus den EU-Mitgliedsstaaten. Gut ein Fünftel entfiel dabei auf Pharmaprodukte. Gut zwölf Prozent davon wiederum stellten Semaglutid-haltige Mittel von Novo Nordisk dar. Aus EU-Sicht stellen pharmazeutische Produkte sogar die wichtigste Exportware in die USA dar. Novo Nordisk hat hier zuletzt aber bereits mit dem massiven Ausbau von Produktionskapazitäten in den USA für den Fall neuer Zölle in gewisser Hinsicht vorgebeugt.
So stark die Aktie von Novo Nordisk noch in den vergangenen Jahren, so schwach ist sie derzeit. Auch positive News finden bei den Anlegern kaum Gehör oder werden zum weiteren Abbau von Positionen genutzt. Die US-Zulassungsbehörde FDA beispielsweise hat den Antrag von Novo auf Zulassungserweiterung seiner oralen Version von Semaglutid, Rybelsus, akzeptiert. Seit 2019 ist Rybelsus bereits zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen. Nun soll es auch zur Risiko-Reduktion von schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes, die gleichzeitig an kardiovaskulären Erkrankungen (CVD) und/oder einer chronischer Nierenerkrankung (CKD) leiden, eingesetzt werden.
Die Aktie von Novo Nordisk befindet sich derzeit ganz klar in einer Übertreibungsphase nach unten. Anleger dürfte sich im Hinblick auf die Anfang Mai anstehenden Quartalszahlen wohl kurzfristig weiter mit Investments zurückhalten. Mittel- und langfristig sind die Aussichten jedoch weiterhin stark. Anleger können versuchen, die aktuelle Phase mit Abstauberlimits zum Kauf zu nutzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.