Eine Studie des kanadischen Analysehauses RBC hat am Mittwoch Übernahmefantasie in die Aktien von Morphosys gebracht. Der Kurs des im SDAX notierten Biotech-Unternehmens schaffte es daraufhin zeitweise mit fast 15 Prozent in Plus. Dabei sprangen sie über die 100-Tage-Linie. Zuletzt betrugen die Kursgewinne noch 13,3 Prozent auf 21,59 Euro.
Am Markt wurde auf eine Studie des RBC-Analysten Brian Abrahams verwiesen, der in einer Studie zum US-Partner Incyte angesichts derzeit attraktiver Bewertungen in der Biotech-Branche strategische Optionen aufzeigte und dabei explizit Morphosys erwähnte. Das Unternehmen sei mit dem niedermolekularen Wirkstoff Pelabresib eine einfache Möglichkeit für Incyte, um sich neue Potenziale zu schaffen.
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Jean-Paul Kress erklärte jüngst im Interview mit dem AKTIONÄR: „Das Hauptaugenmerk in diesem Jahr liegt darauf, den Umsatz von Monjuvi zu steigern und zügig Probanden für unsere Zulassungsstudien mit Pelabresib und Monjuvi zu rekrutieren, die langfristig die größte Möglichkeit darstellen, Mehrwert für Patienten und unsere Aktionäre zu schaffen. Mit Blick auf die Daten planen wir, in der zweiten Jahreshälfte erste Ergebnisse zu unserem EZH2-Hemmer CPI-0209 vorzustellen, der in einer Basket-Studie für solide Tumore und Blutkrebsindikationen untersucht wird. Wir freuen uns außerdem über zwei potenziell bedeutende Meilensteine unserer Partnerprogramme: Roche plant im vierten Quartal die Bekanntgabe von zulassungsrelevanten Daten für Gantenerumab bei Alzheimer und GSK die Bekanntgabe von Daten aus seiner Phase-3-Studie mit Otilimab bei rheumatoider Arthritis.“
DER AKTIONÄR hatte zuletzt des Öfteren darauf hingewiesen, dass die Bewertung von Morphosys Interessenten auf den Plan rufen könnte. Die Aktie bleibt aussichtsreich, aber zugleich auch spekulativ. Die nächste Zielmarke ist das Aprilhoch bei 27,87 Euro.