Fresenius-Chef Stephan Sturm bleibt trotz der zugespitzten Corona-Krise beim Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung des Medizinkonzerns und Klinikbetreibers gelassen. "Unser Betrieb läuft weiter, und unsere Produkte und Dienstleistungen werden mehr denn je gebraucht", sagte der Chef des Bad Homburger DAX-Konzerns der Wirtschaftswoche.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, laufe die Produktion reibungslos, in China arbeiteten die Fabriken "wieder auf vollen Touren". Ende Februar hatte der Manager sich optimistisch für die Entwicklung im laufenden Jahr geäußert.
An den Aussagen hält er fest: "Wir waren hinsichtlich der Auswirkungen von Corona vorsichtig, und ich sehe derzeit keinen Grund für eine Korrektur. Die Geschäftsbereiche laufen nach wie vor sehr gut." Der Konzern hatte bei der Vorlage der 2019er-Zahlen am 20. Februar mitgeteilt, dass der Umsatz im laufenden Jahr währungsbereinigt um bis zu 7 Prozent steigen und der Gewinn um bis zu 5 Prozent steigen soll.
Berenberg reduziert Kursziel
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Fresenius von 72,10 auf 59,50 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Aufgrund der akuten Corona-Krise habe er seine Ergebnisprognosen (EPS) für die europäischen Medizintechnik-Unternehmen im laufenden Jahr um durchschnittlich 20 bis 25 Prozent reduziert, schrieb Analyst Scott Bardo in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Die mittel- bis langfristig positiven Fundamentaldaten, die den Sektor nun schon ein Jahrzehnt lang stützten, seien aber intakt, betonte er.
Im Zuge des Corona-Crashs und Spekulationen zur Verstaatlichung von Krankenhäusern in Spanien hat sich die Fresenius-Aktie binnen weniger Wochen in etwa halbiert. Unter 30,00 Euro ist die Aktie einen Blick wert, Anleger sollten dabei allerdings nicht die hohe Nettoverschuldung aus den Augen verlieren.
(Mit Material von dpa-AFX)