Bei der Aktie des Hamburger Wirkstoffforschers Evotec will einfach keine Ruhe einkehren. Nach Zahlen für 2023 unter den Erwartungen drückt vor allem der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr mächtig auf die Stimmung der Anleger. Keine einfache für den neuen CEO Christian Wojzewski, der ab 1. Juli den Vorstandsvorsitz bei der Biotech-Gesellschaft übernehmen wird.
Zur Stunde bricht die Aktie von Evotec um satte 22 Prozent auf 11,10 Euro ein, was ein neues Mehrjahrestief bedeutet.
Evotec hatte in der jüngeren Vergangenheit unter anderem mit hohen Kosten durch den Ausbau seiner Produktion zu kämpfen. Im Frühjahr 2023 sorgte dann noch ein Hackerangriff für reichlich Blessuren. Zudem nahm Anfang 2024 der langjährige Chef Werner Lanthaler seinen Hut. Hintergrund für den Abtritt waren Unstimmigkeiten bei der Meldung von Insider-Transaktionen.
2024 sollen der Umsatz und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) im zweistelligen Prozentbereich zulegen, teilte der Konzern am Dienstag anlässlich der Vorlage seiner Geschäftszahlen für 2023 mit. Dabei wollen die Hanseaten ihre Ausgaben für hauseigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte kappen. Diese sollen in diesem Jahr im mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich sinken.
Vor allem ergebnisseitig ist der Ausblick eine Enttäuschung. Denn der Vergleich 2023 hinkt, da im vergangenen Jahr der Hackerangriff zu Sonderbelastungen geführt hat.
Erst der Hackerangriff, dann die Unstimmigkeiten bei Insidertransaktionen des ehemaligen Chefs und nun ein enttäuschender Ausblick: Bei Evotec kehrt vorerst keine Ruhe ein. Charttechnisch ist das Papier nun massiv angeschlagen. Anleger greifen nun nicht ins fallende Messer und warten eine klare charttechnische Bodenbildung beim deutschen Biotech-Titel ab.
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(Mit Material von dpa-AFX)