Die Roche-Tochter Genentech hat von der US-Gesundheitsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) die Zulassung für das Medikament Enspryng erhalten. Das Mittel wurde zur Behandlung von Erwachsenen mit der Krankheit Neuromyelitis-Optica-Spektrum (NMOSD) zugelassen, die AQP4-IgG-seropositiv sind, wie das Unternehmen am Samstagmorgen mitteilte.
Das sei die erste subkutane Therapie für Menschen mit dieser Krankheit, wie das Unternehmen weiter schreibt. NMOSD ist eine Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems, die durch entzündliche Läsionen in Sehnerven und Rückenmark gekennzeichnet ist. Aufgrund permanenter neurologischer Störungen führt sie zu einer kontinuierlichen und signifikanten Verschlechterung der Lebensqualität.
Enspryng ist bereits in der Schweiz, Japan und Canada als Therapie für NMOSD zugelassen und befindet sich im Zulassungsverfahren in der EU und China, wie es weiter heisst. Von der FDA wurde dem Mittel im Dezember 2018 der "Breakthrough Therapy Designation"-Status erteilt.
Vor Kurzem musste Roche allerdings einen weiteren Rückschlag verkraften. Der Medikamentenkandidaten Etrolizumab gegen Darmerkrankungen hat in einigen Studien gegenüber Placebo keine deutlichen Vorteile gezeigt, so Roche.
Die britische Investmentbank Barclays hat die Aktie des Pharmakonzerns dennoch auf "Overweight" mit einem Kursziel von 395 Franken belassen. Enttäuschenden Studiendaten zu dem Medikamentenkandidaten Etrolizumab gegen Darmerkrankungen stehe eine weitere US-Zulassung für das Medikament Evrysdi (Risdiplam) der Tochter Genentech zur Behandlung der Spinalen Muskelatrophie (SMA) positiv gegenüber, schrieb Analystin Emily Field in einer am Montag vorliegenden Studie. Diese hatte Genentech bereits in der vergangenen Woche erhalten.
Die Aktie von Roche hat zuletzt peu à peu nachgegeben. Dabei ist das Papier auch unter die wichtige 200-Tage-Linie gefallen. Dadurch hat sich das kurzfristige charttechnische Bild eingetrübt. Ein neues positives Signal würde erst die Rückeroberung der 200-Tage-Linie bringen. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR aber zu versichtlich. Nicht zu verachten außerdem: die gute Dividendenrendite von derzeit 2,9 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)