Das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac hat sich kritisch zu dem Vorstoß geäußert, dass Unternehmen den Patentschutz auf Corona-Impfstoffe vorübergehend verlieren sollten. CureVac unterstütze Maßnahmen, um in der derzeitigen Coronavirus-Pandemie den globalen Zugang zu Impfstoffen zu erleichtern, teilte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag auf Anfrage mit.
"Allerdings sehen wir Patente nicht als das entscheidende Kriterium in der Bereitstellung größtmöglicher Impfstoffmengen und antizipieren daher auch keine Auswirkungen auf CureVac", so der Sprecher. Vielmehr sehe man den generellen Druck auf die Lieferketten als die größte Herausforderung. Dieser ergebe sich aus dem hohen Bedarf an Ausgangsmaterialien und Geräten zur selben Zeit und in hohen Mengen.
Der Sprecher fügte hinzu, im Kontext der Pandemie seien von keiner Impfstofffirma Patente eingefordert worden. Man sehe die internationale Zusammenarbeit als Schlüssel im Kampf gegen Covid-19.
Zuletzt hatte die US-Regierung vorgeschlagen, dass Pharmafirmen vorübergehend den Patentschutz auf ihre Corona-Impfstoffe verlieren. Hersteller in aller Welt könnten dann die Impfstoffe produzieren, ohne Lizenzgebühren an die Unternehmen zu zahlen, die die Mittel entwickelt haben.
Die Bundesregierung sieht eine Freigabe von Impfstoffpatenten im weltweiten Kampf gegen die Corona-Krise skeptisch. Dies bekräftigte Sprecherin Ulrike Demmer am Freitag. Demmer sagte, die Versorgung der Welt mit Impfstoff sei der Bundesregierung ein großes Anliegen. Man sehe aber die mangelnden Produktionskapazitäten als limitierenden Faktor und nicht die Freigabe von Patenten. Dies sei auch die Haltung von Kanzlerin Angela Merkel.
Die Aktie von CureVac war am Donnerstag massiv unter Druck gekommen, konnte sich aber am heutigen Freitag stabilisieren. Am frühen Abend notiert das Papier auf der Handelsplattform Tradegate 6,6 Prozent im Plus bei 83,22 Euro. DER AKTIONÄR bleibt ganz klar zuversichtlich für die Aktie – zumal in den kommenden Wochen die Entscheidung der EU über die Zulassung des Corona-Impfstoffs von CureVac bevorsteht. Anleger, die bei den Impfstoffwerten auf keine Einzelaktie setzen wollen, liegen bei neuen Impfstoff-Aktien Index richtig. Hier finden Sie eine Auswahl von Zertifikaten.
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(Mit Material von dpa-AFX)