Die Entwicklung der Pfizer-Aktie ist ein Trauerspiel. Die Höchststände im Zuge der Coronakrise bei mehr als 60 Dollar sind mittlerweile weit entfernt. Derzeit notiert die Aktie nur noch bei 26,32 Dollar und damit 57 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Auch die jüngsten guten News zu Abrysvo, die am Dienstag kurzzeitig für ein deutliches Plus gesorgt haben, sind längst wieder verpufft. Auch Analysten werden immer skeptischer.
Am Dienstag veröffentlichte Pfizer positive Immunogenitäts- und Sicherheitsergebnisse der laufenden klinischen Phase-3-Studie mit Abrysvo, einem Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV). Das Datenpaket aus der sogenannten MONeT-Studie untersuchte die Wirksamkeit von Abrysvo im Vergleich zum Placebo bei Erwachsenen zwischen 18 und 59. Laut Pfizer erzielte der Impfstoff gute Wirkungs- und Verträglichkeitsdaten, die mit der von Erwachsenen über 60 Jahren vergleichbar seien. In dieser Altersgruppe ist der Wirkstoff bereits zugelassen. Der Pharma-Gigant will mit dem Datenpaket aus der MONeT-Studie eine Zulassungserweiterung beantragen. Die Aktie von Pfizer kletterte daraufhin am Dienstag bis auf 27,42 Dollar, musste relativ schnell aber die Gewinne wieder abgeben. Letztendlich war die positive Entwicklung von Abrysvo bereits im Vorfeld einkalkuliert.
Zuletzt hat die Privatbank Berenberg ihr Kursziel für Pfizer weiter reduziert: von 29 auf 27 Dollar. Die Einschätzung lautet weiterhin „Hold“. Nach einem schwierigen Jahr 2023 für die Finanz- und die Aktienkursentwicklung sei das Papier 2024 weiter gefallen, schrieb Analystin Kerry Holford in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Dies spiegele die Unsicherheiten hinsichtlich der Wachstumsaussichten wider.
Im vergangenen Jahr war der zusammen mit BioNTech entwickelte Corona-Impfstoff Comirnaty trotz eines gewaltigen Umsatzrückgangs von 70 Prozent noch immer das umsatzstärkste Produkt des Unternehmens. Die Bedeutung wird jedoch weiter abnehmen. Für Pfizer gilt es, nun im Onkologiebereich kräftig Gas zu geben. Hoffnung liegen hier nicht zuletzt auf der Übernahme von Seagen im vergangenen Jahr.
Aktuell fehlen bei Pfizer aber ganz klar die Impulse. Aus charttechnischer Sicht gilt es, das Jahrestief bei 25,61 Dollar erfolgreich zu verteidigen. Im amerikanischen Pharma-Sektor favorisiert DER AKTIONÄR derzeit ganz klar das Papier von Merck & Co.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer und BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.