Der DAX-Konzern hat seine reduzierte Prognose für 2023 erreicht. Für das angelaufene Geschäftsjahr rechnet Bayer mit einem Ergebnis unter dem Vorjahr, allerdings mit einem höheren Free Cash Flow. Das Management rund um CEO Bill Anderson will die Rechtsrisiken reduzieren, die Pharma-Pipeline voranbringen und den Schuldenabbau weiter vorantreiben. Zu einer Aufspaltung des Unternehmens kommt es vorerst nicht.
Im Jahr 2023 erlöste Bayer 47,6 Milliarden Euro (Prognose: 47,4 Milliarden Euro). Beim EBITDA vor Sondereinflüssen erreichten die Leverkusener 11,7 Milliarden Euro und damit ebenfalls mehr als von Analystenseite erwartet wurde (Schätzung: 11,0 Milliarden Euro).
Für 2024 peilt Bayer einen Umsatz zwischen 47 und 49 Milliarden Euro an und könnte damit ein leichtes Plus verzeichnen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll sich dann zwischen 10,7 und 11,3 Milliarden Euro einfinden. Hier hatten die Analysten im Schnitt nur 10,6 Milliarden Euro auf dem Zettel.
Anderson will die Pharma-Pipeline voranbringen, die rechtlichen Risiken (Glyphosat, PCB und Co) reduzieren, den Schuldenabbau voranbringen und das Organisationsmodell des Unternehmens "radikal neu ausrichten". Zur neuen Struktur gehört vorerst allerdings keine Aufspaltung. Die Antwort auf die Frage laute „nicht jetzt“ – und damit sei nicht „niemals“ gemeint, so Bayer in einer Pressemitteilung. „Natürlich werden wir für alles offenbleiben“, wird CEO Anderson zitiert.
In den vergangenen Handelswochen haben sich bereits die Anzeichen verdichtet, dass Bayer vorerst keine Aufspaltung vorantreiben will und eher innerhalb der Organisation inklusive eines umfangreichen Stellenabbaus sparen will. Auch wenn Anderson die Rechtsrisiken reduzieren will, bleiben die Klagen in den USA vorerst weiter ein Belastungsfaktor. Die Aktie könnte eine Erholungsbewegung starten. Für eine nachhaltige Trendwende ist es nach Ansicht des AKTIONÄR zu früh. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.