Während sich die Fußballmannschaft von Bayer 04 Leverkusen weiter auf Meisterschaftskurs befindet, droht die Bayer AG in Kürze aus dem Stoxx Europe 50 zu fliegen. Denn eine nachhaltige Erholung der angeschlagenen Aktie und damit eine höhere Marktkapitalisierung des Unternehmens sind zuletzt ausgeblieben.
Der Grund für den potenziellen Abstieg im März ist laut Analyst Pankaj Gupta von der Bank JPMorgan, dass der Agrarchemie- und Pharmakonzern zwei Monate die Verbleibekriterien gerissen hat. Änderungen im Leitindex der Eurozone, dem EuroStoxx 50, werden nicht erwartet.
Laut der für diese Überprüfung geltenden Fast-Exit-Regel scheidet ein Unternehmen aus dem 50 Werte umfassenden, währungsgemischten europäischen Index aus, sobald es sich in der Rangliste der entsprechenden größten europäischen Unternehmen zweimal in Folge auf Platz 75 oder schlechter befindet.
Die Bayer-Aktien notieren nach einer monatelangen Talfahrt derzeit mit rund 28 Euro auf dem niedrigsten Niveau seit 2005. An der Börse bringt es der Konzern nur noch auf eine Marktkapitalisierung von 27,6 Milliarden Euro. Das ist nicht einmal halb so viel, wie der Konzern 2018 für die Übernahme des US-Agrarchemieriesen Monsanto gezahlt hatte.
Ausgerechnet Monsanto ist einer der Hauptgründe für die jahrelange Talfahrt der Aktie. Mit der Übernahme haben sich die Leverkusener die Glyphosat- und PCB-Rechtsstreitigkeiten mit eingekauft. Seit Jahren sieht sich Bayer hierbei in den USA mit Klagen konfrontiert.
Mit einem massiven Sparkurs und neuem Personal in Aufsichtsrat und Management (DER AKTIONÄR berichtete) will Bayer-Chef Bill Anderson den Konzern langfristig wieder in die Erfolgsspur zurückführen. Keine einfache Aufgabe für den ehemaligen Roche-Manager. Die Einschätzung des AKTIONÄR hat Bestand: Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie und warten weitere Details vom Kapitalmarkttag am 05. März in London ab.
(Mit Material von dpa-AFX)
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