Die Bayer-Aktie hat am Freitagnachmittag ins Plus gedreht, doch die Probleme reißen nicht ab: Laut Medienberichten hat die Generalstaatsanwaltschaft eines US-Bundesstaats am Donnerstag Klage gegen Monsanto eingereicht. Grund dafür sind die bis heute andauernden Umweltschäden infolge der Produktion von Polychlorierte Biphenyle (PCB) durch den Saatgutkonzern.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge, reichte die Generalstaatsanwältin von Delaware, Kathy Jennings, Klage gegen Monsanto sowie zwei Abspaltungen des Saatgutriesens wegen lang anhaltender Schädigung der natürlichen Ressourcen in Delaware ein.
Monsanto soll laut der Anklageschrift bereits seit 1937 von den schädlichen Langzeitfolgen von Polychlorierte Biphenyle gewusst und dieses Produkt dennoch bis Ende der 1970er weiter produziert haben. Dabei handelt es sich um giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen, welche in zahlreichen Anwendungsfällen wie als Isolieröl in Transformatoren oder als Zusatz zu Fugendichtungsmassen und Korrosionsschutzbeschichtungen zum Einsatz kamen. Das Problem: Die Stoffe sind nicht nur giftig und krebsauslösend sondern werden biologisch auch kaum abgebaut.
Inzwischen sei ein Großteil der natürlichen Ressourcen in Delaware mit PCB kontaminiert, doch damit nicht genug: Der überwiegende Teil dieser PCB-Kontamination in Delaware sei das Ergebnis des Handelns eines einzigen Unternehmens, heißt es in der Klage: Monsanto.
Am Freitagnachmittag dreht die Aktie nach einem zunächst schwachen Handelsverlauf ins Plus und notierte zuletzt 0,2 Prozent fester bei 46,62 Euro. Zwar sind die Papiere aus charttechnischer Sicht kürzlich aus dem Abwärtstrend ausgebrochen, allerdings könnte die neue Klage die Aktie erneut unter Druck setzen.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Aufgrund der noch immer schwelenden Glyphosat-Streitigkeiten und weiterer Gerichtsprozesse ist die Bayer-Aktie derzeit kein Kauf.