Die Zahlen zum dritten Quartal von Bayer haben die Marktteilnehmer nicht gerade vom Hocker gerissen. Kein Wunder, sieht sich das Unternehmen weiterhin mit mehrere Problemen (Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, auslaufender Patentschutz bei Top-Sellern, hohe Nettofinanzverschuldung, et cetera) konfrontiert. Für die Analysten von Bernstein ist das derzeitige Kursniveau allerdings interessant.
So hat Gunther Zechmann vom amerikanischen Analyse-Haus die Einstufung auf "Outperform" belassen, das Kursziel liegt mit 60 Euro knapp 50 Prozent über dem derzeitigen Kursniveau von gut 40 Euro.
Zechmann schrieb in Nachbetrachtung der Zahlen zum dritten Quartal, dass Bayer wohl drei wesentliche Signale senden wolle. Die Erwartungen für das Pharma- und das Agrargeschäft seien für 2024 noch zu hoch, die Mitarbeiter wollten einen Kulturwandel und die Managementvergütung werden sich künftig viel stärker am Aktienkurs orientieren.
Mit Blick auf letzteres mache es Sinn, wenn der Aktienkurs zu Beginn eines neuen "Anreizjahres" erst einmal niedrig sei. Bayer habe aber auch Möglichkeiten, den Kurs dann anzutreiben, etwa durch Kostensenkungen, einen Umbau, eine Verschlankung des Managements und andere Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund könnten kurzfristige Kursschwächen laut Analyst Zechmann gute Möglichkeiten sein.
Aus charttechnischer Sicht ringt die Bayer-Aktie weiter mit der enorm wichtigen Unterstützungszone um 40 Euro. Ein nachhaltiges Unterschreiten würde ein weiteres massives Kaufsignal sowie ein neues Mehrjahrestief bedeuten.
DER AKTIONÄR kann das optimistische Kursziel des Analysten derzeit nicht teilen. Bayer kämpft mit vielen Baustellen und auch der seit einigen Monaten im Amt befindliche CEO Bill Anderson konnte bisher nicht die notwendigen Akzente für ein nachhaltige Trendwende liefern. Es bleibt dabei: Ein Einstieg drängt sich beim DAX-Titel derzeit nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
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