Der DAX-Konzern Bayer hat sich mit den Zahlen zum dritten Quartal nicht gerade mit Ruhm bekleckert und auch vorsichtige Töne im Hinblick auf 2024 angeschlagen. CEO Bill Anderson stellt bis März weitere Pläne für die künftige Unternehmensstruktur in Aussicht. Indes haben sich erste Analysten zu den Zahlen und Aussagen zu Wort gemeldet.
Die UBS belässt die Aktie von Bayer auf "Buy", das Kursziel liegt bei satten 90 Euro. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern habe trotz verfehlter Erwartungen die Jahresziele bestätigt, so Analyst Colin White in einer ersten Reaktion. Für 2024 habe Bayer allerdings einen schwachen Wachstumsausblick gegeben und erwarte weitere Herausforderungen für die Profitabilität.
Deutlich vorsichtiger ist Richard Vosser von JPMorgan, der die Bayer-Aktie unverändert mit "Neutral" einstuft und das Kursziel auf 47 Euro beziffert. Bayer habe den Jahresausblick für das operative Ergebnis (EBITDA) bestätigt, obwohl dieser im dritten Quartal die Konsensschätzung verfehlt habe, so Vosser. Allerdings könnte der erstmalige Ausblick auf 2024 die diesbezügliche EBITDA-Konsensschätzung um mindestens acht Prozent sinken lassen.
Emily Field von Barclays rät indes zum Kauf und beziffert den fairen Wert auf 65 Euro. Die Umsätze des Agrarchemie- und Pharmakonzerns hätten die Erwartungen getroffen, so Field. Das operative Ergebnis sei sogar besser als von ihr erwartet ausgefallen, doch das Ergebnis je Aktie habe wegen Steuerbelastungen enttäuscht. Die Jahresziele seien aufrechterhalten worden, und im Zuge der laufenden strategischen Überprüfung sei weiterhin fast alles möglich, so die Analystin.
Die Analystenschätzungen bei Bayer dürften in den kommenden Wochen weiter fallen und damit auch die Kursziele entsprechend nach unten angepasst werden. Große Hoffnung ruht unverändert auf Bill Anderson, der Bayer eine neue Struktur geben kann, um verborgene Werte zu heben. Details dazu sind in den kommenden Monaten zu erwarten. Dennoch drängt sich derzeit sowohl charttechnisch als auch fundamental kein Einstieg beim DAX-Titel auf.
(Mit Material von dpa-AFX)
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