Bayer verstärkt die Pharma-Sparte mit der Komplettübernahme von BlueRock Therapeutics. 2016 hat der DAX-Konzern gemeinsam mit Versant Ventures die Biotech-Gesellschaft ins Leben gerufen, zuletzt hielten die Leverkusener 40,8 Prozent der Anteile. BlueRock ist nicht börsennotiert und konzentriert sich auf die Entwicklung von Zelltherapien.
Bayer erwirbt nun die verbleibenden Unternehmensanteile per Vorauszahlung von etwa 240 Millionen Dollar, weitere 360 Millionen Dollar könnten in Form von festgelegten Meilensteinen fällig werden. Demnach könnte der Unternehmenswert der Biotech-Gesellschaft etwa eine Milliarde Dollar betragen. Die Pipeline von BlueRock Therapeutics umfasst bis dato nur präklinische Projekte. Laut Bayer soll jedoch noch in diesem Jahr eine Phase-1-Studie in der Indikation Parkinson gestartet werden.
„Diese Akquisition ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zu einer führenden Position in der Zelltherapie.“
Bayer hat zuletzt mit mehreren kleineren Deals die Pharma-Pipeline ausgebaut. Denn langfristig weht den Leverkusenern auch in der Pharma-Sparte der Wind ins Gesicht. Bei den Top-Sellern Xarelto (2024) und Eylea (ab 2022 je nach Land) laufen entsprechende Patente in den kommenden Jahren aus.
Bayer hat zuletzt mehrere spannende Deals in der Pharma-Sparte eingefädelt. Eine größere Übernahme blieb allerdings aus. Dies dürfte auch an der aktuellen Nettofinanzverschuldung liegen, die durch die Akquisition von Monsanto in die Höhe geschnellt ist. Zudem lässt sich weiter nicht abschätzen, welche Kosten auf die Leverkusener in der Causa Glyphosat zukommen. Eine bezahlbare Lösung – zum Beispiel via Vergleich – könnte der ausgebombten Aktie zum großen Befreiungsschlag verhelfen. Davor ist weiter Vorsicht angebracht.