Nach der reduzierten Strafe im Glyphosat-Fall Edwin Hardeman kann Bayer auch mit positiven Neuigkeiten aus der Pharma-Sparte aufwarten. Fortan darf das Kontrastmittel Gadavist in der kardialen Magnetresonanztomographie (MRT) bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit zum Einsatz kommen. Zudem wird das Start-up Pyxis Oncology ins Leben gerufen, bei dem Bayer Hauptinvestor wird.
Bei der Neugründung handelt es sich um ein Immunonkologie-Unternehmen mit Schwerpunkt auf der Entwicklung einer neuen Familie antikörperbasierter Immuntherapien. "Leaps by Bayer" wird im Rahmen einer Serie-A-Finanzierung das Start-up mit 22 Millionen Dollar unterstützen. Mit an Bord sind auch die institutionellen und strategischen Investoren Agent Capital, Ipsen und Longwood Fund.
Erweiterte Zulassung
Neben der spannenden Gründung von Pyxis Oncology erhielt Bayer vor wenigen Tagen die Zulassungserweiterung für Gadavist in den USA. Laut Bayer ist dieses Kontrastmittel damit als erstes und einziges für die kardiale MRT bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit zugelassen.
Diese Zulassungserweiterung für Gadavist ist eine gute Nachricht für die 16,5 Millionen Menschen in den USA, die von koronarer Herzkrankheit betroffen sind, da es eine sehr leistungsfähige und nicht-invasive diagnostische Alternative darstellt.
Gadavist zählt nicht zu den Blockbustern bei Bayer, steuert jedoch Jahr für solide Wachstumsraten im Pharma-Portfolio bei. Die bei der Nachrichtenagentur Bloomberg geführten Analysten schätzen den Jahresumsatz für 2019 auf 391,5 Millionen Euro, 2020 sollen es 445 Millionen Euro sein.
In den vergangenen Wochen sind mehrere positive News aus der Pharma-Sparte verpufft. Denn der Fokus bei Bayer richtet sich nach wie vor auf die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA. Außerdem stehen frische Zahlen an. Die Leverkusener wollen diese am 30. Juli vorlegen. Spannend wird, ob eine potenzielle Schwäche bei der Sparte Crop Science (durch Dürre in Europa und Überschwemmungen in den USA) auch durch die Pharma-Sparte kompensiert werden können. Einen ersten Fingerzeig lieferten diese Woche die Umsatzzahlen von Johnson & Johnson für Bayers Top-Seller Xarelto in den USA. Dort brachen die Erlöse um 19,2 Prozent ein. Enttäuscht Bayer mit dem Zahlenwerk, droht ein Test des Xetra-Mehrjahrestiefs bei 52,02 Euro. DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Für einen langfristig angelegten Einstieg ist es noch zu früh.