Bayer hat nach dem Forschungsdeal mit der Roche-Tochter Foundation Medicine eine weitere spannende Zusammenarbeit eingefädelt: Gemeinsam mit dem amerikanischen Biotech-Unternehmen Arvinas möchten die Leverkusener Proteolyse-Moleküle für Anwendungen in der Medizin und Landwirtschaft entwickeln. Dafür wird ein Joint Venture ins Leben gerufen.
Das Besondere an Arvinas
Arvinas ist seit dem 26. September 2018 an der US-Technologiebörse Nasdaq handelbar. Aktueller Börsenwert: Gut 710 Millionen Dollar. Der Deal mit einem großen Player wie Bayer ist für Arvinas klar positiv zu werten.
Doch was macht die Gesellschaft so besonders? Arvinas setzt auf die hauseigene PROTAC-Technologie. Diese soll sowohl für die Entwicklung neuer Arzneimittel, als auch in der Agrarforschung genutzt werden – zum Vorteil von Patienten und Landwirten, heißt es in der Bayer-Pressemitteilung. Ein Blick in die aktuelle Pipeline:
Quelle: Arvinas
Im Rahmen der Zusammenarbeit rufen Arvinas und Bayer ein "landwirtschaftliches" Joint Venture ins Leben. Dieses soll die Potenziale der PROTAC-Technologie für Landwirtschaft und Pflanzenschutz erforschen. Auf der anderen Seite startet Bayer mit Arvinas eine Pharma-Forschungskooperation, per Kapitalbeteiligung beteiligen sich die Leverkusener an der Technologie. Der Deal mit Arvinas ist hochspannend, löst aber jedoch nicht die Problematik mit den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, die weiter auf dem Aktienkurs von Bayer lastet.
Noch keine charttechnische Entwarnung
Im gestrigen Handel konnte sich die Bayer-Aktie zumindest ein wenig vom Mehrjahrestief bei 52,02 Euro auf Xetra-Basis lösen. Für eine charttechnische Entwarnung ist es noch viel zu früh. Denn das "Glyphosat-Damoklesschwert" schwebt weiter über der Konzernzentrale in Leverkusen. Anleger sollten daher weiter an der Seitenlinie bleiben und abwarten.