Wie gewonnen, so zerronnen: Die Bayer-Aktie gibt den Großteil der im Wochenverlauf angefallenen Kursgewinne wieder ab. Zur Stunde rangiert das Papier auf der Seite der Top-Verlierer im DAX mit einem Minus von satten sechs Prozent. Anleger stößt sauer auf, dass sich das Unternehmen auf der bevorstehenden Hauptversammlung eine wichtige Ermächtigung einholen will.
In der Einladung zur Hauptversammlung heißt es: "Um der Gesellschaft zu ermöglichen, auf künftige Entwicklungen reagieren und ihren Finanzbedarf kurzfristig und flexibel decken zu können, soll ein Genehmigtes Kapital 2025 in Höhe von Euro 875.000.000,00 (das entspricht knapp 35 Prozent des aktuell bestehenden Grundkapitals) gegen Bareinlagen mit einer Laufzeit von drei Jahren geschaffen werden."
Ergo: Bayer will sich von seinen Aktionären mehr Flexibilität im Hinblick auf potenzielle verwässernde Kapitalmaßnahmen verschaffen. "Das Genehmigte Kapital 2025 soll nur ausgenutzt werden, wenn dies für die Wahrung des Unternehmensinteresses der Bayer Aktiengesellschaft unbedingt erforderlich ist. Konkrete Pläne zur Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2025 bestehen gegenwärtig nicht. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass die Gesellschaft in der Zukunft kurzfristig auf eine Erhöhung des Grundkapitals angewiesen ist, etwa mit Blick auf mögliche zukünftige Vergleichsvereinbarungen mit Klägern in den USA oder andere Maßnahmen im Zusammenhang mit einer weitgehenden Eindämmung von Klageverfahren in den USA", heißt es weiter.
Mit der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2025 könne in diesen Fällen ein höherer Verschuldungsgrad der Bayer Aktiengesellschaft und damit eine Verschlechterung ihres Ratings vermieden sowie gleichzeitig sichergestellt werden, dass die Gesellschaft auch zukünftig zu vertretbaren Konditionen Fremdkapital aufnehme und damit organisches Wachstum und die Entwicklung innovativer Produkte gewährleisten könne, ist ebenfalls der Einladung zu entnehmen.
Erst heute Morgen hat DER AKTIONÄR vor den weiterhin vorhandenen Glyphosat-Risiken gewarnt und auf die erneut gestiegene Anzahl an offenen Glyphosat-Klagen hingewiesen. Die angestrebte Genehmigung von der Hauptversammlung ist ein negatives Signal. DER AKTIONÄR bekräftigt seine kritische Einschätzung: Anleger bleiben nach wie vor an der Seitenlinie!
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.