Der Pharmakonzern AstraZeneca wächst in der Corona-Krise weiter. Mit ihrer Covid-19 Impfung setzten die Briten im vergangenen Quartal knapp 300 Millionen Dollar (rund 247 Millionen Euro) um, teilte das Unternehmen in Cambridge mit. Aber auch ohne das Corona-Vakzin stemmt sich der Konzern derzeit erfolgreich gegen die Pandemie. Während viele Pharmakonzerne zuletzt über schleppende Geschäfte berichteten, da Menschen weniger zum Arzt gehen, bescherten AstraZeneca das florierende Krebsgeschäft und neue Arzneien zum Jahresauftakt steigende Umsätze. Zudem übertraf der Gewinn die Erwartungen. Die Aktien legten am Vormittag in London um mehr als vier Prozent zu.
Zwischen Januar und März kletterten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf rund 7,3 Milliarden Dollar, wobei sich auch Währungseffekte wie der schwache Dollar günstig auswirkten. Die Corona-Impfung herausgerechnet, betrug der Zuwachs noch elf Prozent.
Unter dem Strich blieb mit knapp 1,6 Milliarden Dollar mehr als doppelt so viel hängen wie vor einem Jahr. Allerdings lag das in erster Linie am Verkauf der Viela-Beteiligung, einem auf Autoimmunkrankheiten spezialisierten Biotech-Unternehmen, sowie an der Veräußerung der europäischen Rechte (ohne Spanien und Großbritannien) am Medikament Crestor an das Pharmaunternehmen Grünenthal.
"Wir haben im ersten Quartal solide Fortschritte gemacht", sagte Konzernchef Pascal Soriot. Der Manager bestätigte die Jahresziele, die für 2021 ein Umsatzplus im niedrigen Zehnerprozentbereich vorsehen. "Wir gehen davon aus, dass sich die Belastungen durch Covid reduzieren werden, und erwarten eine Beschleunigung unserer Entwicklung im zweiten Halbjahr", so Soriot. Astrazeneca werde für seine Covid-19-Impfung "in den kommenden Wochen" einen Antrag in den USA für eine Notfallzulassung stellen, hieß es weiter.
DER AKTIONÄR hatte zuletzt bereits darauf hingewiesen, dass das Papier auf einem attraktiven Niveau angelangt war. Anleger bleiben weiter mit einem Stopp bei 75 Euro an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)