Die Aktie von Volkswagen ist derzeit deutlich angeschlagen. Zuletzt ist das Papier unter die Unterstützung im Bereich von 115 Euro gerutscht. Nun rückt das 52-Wochen-Tief in den Fokus. Volkswagen muss kräftig Gas geben, insbesondere im wichtigen chinesischen Markt hat der Konzern deutlich zu kämpfen.
Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, leidet der Volkswagen-Konzern weiter unter der sich abkühlenden Nachfrage nach Neuwagen. Mit 773.000 Fahrzeugen aller Konzernmarken wurden im Juli noch 6,6 Prozent mehr Autos ausgeliefert als im schwachen Vorjahresmonat, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Im ersten Halbjahr hatte das Plus wegen des hohen Auftragsstaus aus dem Vorjahr noch bei 12,8 Prozent gelegen.
Deutlich zulegen konnte der Konzern in Westeuropa, wo 274.500 Fahrzeuge ausgeliefert wurden, 21,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auf dem wichtigen Markt in China gingen die Verkäufe dagegen weiter zurück. Mit 260.400 Fahrzeugen wurden dort 10,2 Prozent weniger Autos abgesetzt als im Juli 2022.
Chef Oliver Blume hatte wegen des schleppenden Neugeschäfts Ende Juli bereits das Absatzziel des VW-Konzerns fürs Gesamtjahr gekappt. Statt der bisher angepeilten 9,5 Millionen Fahrzeuge rechnet er bis Jahresende konzernweit nur noch mit 9,0 bis 9,5 Millionen Auslieferungen. 2022 waren es wegen des stockenden Teilenachschubs nur 8,3 Millionen gewesen.
Im Volkswagen-Werk Emden startet derweil am heutigen Montag die Produktion der neuen Elektrolimousine ID.7. Zum offiziellen Produktionsstart wird auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil erwartet. Mit der im April vorgestellten Reiselimousine mit bis zu 700 Kilometern Reichweite rundet VW seine elektrische ID-Reihe nach oben ab. Ende des Jahres soll das Elektro-Auto im Passat-Format auf den Markt kommen. Emden ist Stammwerk für das neue Modell, das zusätzlich auch in China gebaut werden soll.
Die Aktie benötigt dringend neue Impulse. Charttechnische ist das Papier mittlerweile in einer prekären Phase. Nach dem schwachen Verlauf zuletzt notiert nur noch knapp über dem dem 52-Wochen-Tief bei 112,84 Euro. Ein Rutsch darunter würde das charttechnische Bild massiv eintrüben. Auch fundamental hat der Konzern weiter mit vielen Baustellen zu kämpfen. Investierte Anleger sichern sich mit einem Stopp bei 105 Euro nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..