Im Jahr 2025 dauert der Krieg in der Ukraine an. Am Neujahrstag soll Russland Drohnenangriffe durchgeführt haben, bei denen zwei Menschen getötet wurden. In Italien macht sich derweil Leonardo-Chef Roberto Cingolani für europäische Allianzen im Rüstungssektor stark und fordert ein Umdenken bei dieser Frage.
AKTIONÄR-Leser wissen: Leonardo zählt mit 60.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 15 Milliarden Euro zu den größten Rüstungskonzernen der Welt. Bereits im Oktober haben die Italiener wichtige Verträge für ein Gemeinschaftsunternehmen mit Rheinmetall unterzeichnet.
Zudem ist Leonardo mit einem Anteil von 22,8 Prozent Großaktionär beim Sensorik-Experten und MDAX-Konzern Hensoldt und obendrein am Bau der Kampfjets F-35 und Eurofighter beteiligt.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung teilte Leonardo-Chef Cingolani nun mit, dass es sein Ziel sei, „europäische Giganten zu schaffen, die auf Kooperation gründen.“ Hintergrund: Im internationalen Vergleich seinen die europäischen Play „zwar groß, aber längst nicht so groß wie etwa US-amerikanische Unternehmen.“
Dies wird beim Blick auf die Marktkapitalisierung deutlich: Während Leonardo rund 15 Milliarden Euro schwer ist und Rheinmetall rund 27 Milliarden Euro auf die Börsenwaage bringt, beträgt die Marktkapitalisierung von Lockheed Martin umgerechnet 111 Milliarden Euro.
Das Problem sei nicht, dass Europa zu wenig in Verteidigung investiere, sondern dass dies nicht effizient geschehe. „Es kommt nicht darauf an, wie viel wir investieren, sondern wie wir investieren“, so der Leonardo-Chef.
„Jeder arbeitet an seiner eigenen Strategie und seinen eigenen Waffensystemen und Plattformen“, diese Arbeit müsse besser koordiniert werden. Die Ernennung eines EU-Verteidigungskommissars sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Nun brauche es aber auch ein gemeinsames europäisches Verteidigungsbudget, um die Investitionen zu bündeln.
Cingolani fordert daher, „von der Finanzierung durch die nationalen Haushalte zu einem europäischen Fonds“ überzugehen. Das werde allerdings einige Zeit dauern, räumt der Leonardo-Chef ein, aber man habe „auch keine zehn Jahre mehr für solche Schritte“.
Für Leonardo und Rheinmetall geht es am ersten Handelstag des neuen Börsenjahres um rund ein halbes Prozent nach oben. Beide Aktien sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR und bleiben ein Kauf. Seit der Empfehlung steht ein Plus von 98 Prozent bei Leonardo beziehungsweise 282 Prozent bei Rheinmetall zu Buche.
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Enthält Material von dpa-AFX