Die geringe Nachfrage nach Elektroautos führt zu einem Jobabbau bei VW in Zwickau. 269 befristete Verträge, die nach zwölfmonatiger Laufzeit in Kürze auslaufen, würden nicht verlängert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. "Volkswagen ist vom Weg in die Elektromobilität weiterhin zu 100 Prozent überzeugt", betonte aber ein Sprecher. Eine Kurskorrektur sei nicht geplant.
Als Grund für den Stellenabbau wurde "die aktuelle Marktsituation" genannt. Angesichts hoher Inflation und rückläufiger Förderprämien halten sich Käufer bei Elektroautos zurück. Im Zwickauer Werk werden ausschließlich E-Autos gebaut für die Marken Volkswagen, Audi und Cupra.
"Volkswagen ist vom Weg in die Elektromobilität weiterhin zu 100 Prozent überzeugt", betonte ein Sprecher. Eine Kurskorrektur sei nicht geplant. Auf der Betriebsversammlung sei klargestellt worden, dass das Zwickauer Werk nicht zur Disposition stehe und dort weiter investiert werde. Es war bisher Vorreiter der E-Mobilität im Unternehmen. Neben den Modellen ID.3, ID.4 und ID.5 werden dort auch der Q4 e-tron und der Q4 Sportback e-tron von Audi sowie der Cupra Born produziert. Der letzte Verbrenner lief 2020 vom Band.
Trotz der schleppenden Auslastung des Werks soll die Produktion des Audi Q4 e-tron und des ID.3 auf andere Standorte ausgeweitet werden. "Wir werden den Q4 e-tron ab Ende 2023 auch in Brüssel produzieren – zusätzlich zur Fertigung in Zwickau", sagte eine Audi-Sprecherin. Der ID.3 soll ab Herbst auch in Wolfsburg – zunächst nur in kleinen Stückzahlen – vom Band laufen. Die Teile für die Endmontage werden zunächst aus Sachsen geliefert. Im kommenden Jahr ist dann die Vollproduktion in Wolfsburg vorgesehen.
Am heutigen Freitag steht noch ein wichtiger Termin auf dem Programm. Der Volkswagen-Konzern wird die Auslieferungszahlen für August veröffentlichen.
Die Aktie von Volkswagen fiel in den vergangenen Monaten von einem Tief zum nächsten. Zuletzt zeichnete sich eine leichte Stabilisierung ab, eine klar Trendwende ist aber noch weit entfernt. Volkswagen hat derzeit viele offene Baustellen. Insbesondere auch in China muss der Konzern Gas geben. Derzeit drängt sich hier kein Kauf auf. Unter den deutschen Autobauern sieht DER AKTIONÄR Mercedes-Benz deutlich besser aufgestellt.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz.