Die EU leitet eine Untersuchung wegen staatlicher Unterstützung für Elektroautos aus China ein. "Der Preis dieser Autos wird durch riesige staatliche Subventionen künstlich gedrückt - das verzerrt unseren
Markt", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament in Straßburg. Das sei nicht akzeptabel. Die Weltmärkte würden von billigeren chinesischen Elektroautos überschwemmt.
Eine Antisubventionsuntersuchung kann dazu führen, dass beispielsweise Strafzölle erhoben werden. Derzeit laufen in mehreren Wirtschaftsbereichen Maßnahmen, um die Abhängigkeit der EU von Staaten wie China zu verringern und heimische Unternehmen zu schützen. Im März hatte die EU-Kommission etwa einen Vorschlag für ein Gesetz zur Rohstoffversorgung vorgestellt. Damit soll sichergestellt werden, dass die EU bei wichtigen Rohstoffen nicht von Importen aus einzelnen Ländern wie China abhängig bleibt.
Europa sei offen für Wettbewerb, aber nicht für einen ungleichen Unterbietungswettlauf, sagte von der Leyen. "Wir müssen uns gegen unfaire Praktiken wehren."
Zugleich betonte sie, es sei unabdingbar, mit China im Dialog zu bleiben. Es gebe Themen, bei denen man zusammenarbeiten müsse. Sie werde bei einem geplanten EU-China-Gipfel in diesem Jahr den Standpunkt vertreten, man solle Risiken minimieren, sich aber nicht abkoppeln.
Wie dem auch sei. Die deutschen Automobil-Hersteller profitieren jedenfalls am Mittwoch durch die Bank. Die Aktie von Mercedes, BMW und auch Volkswagen legen zu.
Die Aktie von Mercedes hat zuletzt deutlich korrigiert. Von 75,60 Euro ging es bis auf 66,01 Euro nach unten. Sobald die Aktie die wichtige 200-Tage-Linie bei 69,77 Euro nimmt, hellt sich die Stimmung wieder deutlich auf.
Porsche ist auf dem aktuellen Niveau spannend. Der Hersteller von Luxusautos ist in Sachen Elektromobilität gut aufgestellt. Die Elektro-Strategie wird in den nächsten Monaten Fahrt aufnehmen. 2024 kommt der Macan als Stromer. 2026 wird der Cayenne und 2027 der Panamera als reine Elektro-Variante ausgerollt. Als Ziel für 2030 hat Porsche einen Elektroanteil von 80 Prozent an den Neuauslieferungen ausgegeben.
Anleger bleiben investiert. Stärkere Rücksetzer sind nach wie vor Kaufchancen.