Eine IT-Störung hat am Mittwoch die zentrale Infrastruktur des Volkswagen-Konzerns lahmgelegt. Die Produktion in mehreren Werken stehe still, bestätigte ein Konzernsprecher. Zuvor hatte das Handelsblatt über die Probleme beim DAX-Unternehmen berichtet. Größere Kursverluste bei der Aktie bleiben indes aus.
"Wir können eine IT Störung von Netzwerkkomponenten am Standort Wolfsburg bestätigen", sagte ein Konzernsprecher am Abend. "Die Störung besteht seit 12.30 Uhr und wird aktuell analysiert. Es gibt Implikationen auf fahrzeugproduzierende Werke." Nach aktuellem Stand der Analysen sei ein Angriff von außen als Grund der Systemstörung unwahrscheinlich. An der Behebung werde mit Hochdruck gearbeitet.
Die Ursache ist laut Handelsblatt bisher unbekannt. Der Konzern habe den Krisenstab einberufen. Große Teile der IT und auch die produzierenden VW-Werke sollen nach Informationen des Blattes betroffen sein. Laut Unternehmensangaben steht demnach aktuell die Produktion im Stammwerk Wolfsburg sowie in Emden, Osnabrück und Zwickau still. Auch in den Büros am Hauptsitz Wolfsburg gehe derzeit nichts.
Bei Volkswagen läuft derzeit ohnehin wenig zusammen. Das Unternehmen drosselt seine Elektroauto-Produktion. Denn die ID-Modelle kommen bei den Konsumenten einfach nicht an. Und es gibt weitere Baustellen bei VW: Die Software-Sparte Cariad verschlingt Milliarden und liefert keine Ergebnisse. Hinzu kommt das wichtige Thema autonomes Fahren, bei dem der DAX-Konzern der Konkurrenz ebenfalls hinterher fährt.
Kurzum: Die VW-Aktien liefern derzeit sowohl fundamental als auch charttechnisch wenig Kaufargumente, wenngleich die Bewertung mit einem derzeitigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5 äußerst günstig erscheint. Anleger sollten eine klare Aufhellung des Chartbilds abwarten. Derzeit befindet sich der Auto-Titel nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)
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