+++ 10 Prozent Rabatt auf alle Börsenbriefe +++

Volkswagen: Keine guten News – Aufwärtsbewegung schon wieder vorbei?

Volkswagen: Keine guten News – Aufwärtsbewegung schon wieder vorbei?
Foto: Volkswagen
Volkswagen Vz. -%
Jochen Kauper 27.09.2023 Jochen Kauper

Volkswagen drosselt für zwei Wochen die Produktion von Elektroautos an den Standorten Zwickau und Dresden. In Zwickau werde in den Herbstferien eine Fertigungslinie heruntergefahren, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Begründet wird der Schritt mit der schwächelnden Nachfrage. Die Produktion der Modelle ID.4, ID.5, Audi Q4 e-tron sowie Audi Q4 Sportback e-tron laufe im Dreischichtbetrieb weiter, hieß es. Auch in der Gläsernen Manufaktur in Dresden wird die Produktion des ID.3 für zwei Wochen ruhen.

Während in Dresden ab dem 16. Oktober die Fertigung im regulären Einschichtbetrieb wieder aufgenommen wird, ist das weitere Vorgehen in Zwickau darüber hinaus unklar. Für die weitere Fahrweise dort gebe es Gespräche mit dem Betriebsrat, hieß es. Wie genau sich das Ganze auf Stückzahlen auswirkt und wie viele Mitarbeiter betroffen sind, dazu wollte sich das Unternehmen am Mittwoch nicht äußern.

Foto: Volkswagen
Volkswagen ID.7

E zeigt einmal mehr, dass Volkswagen derzeit viele, vielleicht zu viele Baustellen zu managen hat.

Die ID-Modelle kommen bei den Konsumenten nicht an, die Software-Sparte Cariad verschlingt Milliarden und liefert keine Ergebnisse und was das wichtige Thema autonomes Fahren angeht, so fährt Volkswagen ebenfalls hinterher.

Man mag der Meinung sein, dass die VW-Aktie an der Börse günstig bewertet ist: Das KUV beträgt 0,2, das KGV 5. Der Börsenwert summiert sich auf 58 Milliarden Euro, bei einem erwarteten Umsatz von 308 Milliarden für das laufende Jahr. Alles eingepreist also?

So zumindest argumentieren einige Analysten. Tom Narayan von der RBC hat die Einstufung für Volkswagen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 160 Euro belassen. Narayan bezog sich in seiner Studie auf die Prüfung der EU, ob die Einfuhrzölle für chinesische E-Autos angehoben werden sollen. Aktuell spürten die EU-Autobauer wachsenden Druck durch chinesische Konkurrenz, erklärte der Analyst. Von einer Erhöhung der Einfuhrzölle auf die Konkurrenzprodukte würden Stellantis und Volkswagen am meisten profitieren.

Foto: Rainer Unkel/IMAGO
VW-Chef Oliver Blume

Potenzial sieht auch die Investmentbank Stifel. Analyst Daniel Schwarz hält für die Aktie 149 Euro für machbar. Schwarz rechnet mit besseren Nachrichten von den Wolfsburgern, so zum Beispiel im Oktober oder November mit Details zur Kosteninitiative. VW bleibe aber zunächst eine riskante Empfehlung angesichts kurzfristig mauer Bestellungen und langfristiger Herausforderungen. Die Stimmung sei aber bereits am Boden, so Schwarz.

Etwas zurückhaltender äußerte sich zuletzt Bernstein Research. Das Kursziel lautet 124 Euro. Traditionelle Autobauer müssten sich im Zuge des Technologiewandels neu erfinden, so die Argumentation der Experten.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Es wird immer offensichtlicher, dass VW mit seinen ID.-Modellen den Newcomern der Branche wie BYD, Xpeng, Nio MG und vor allem Trendsetter Tesla meilenweit hinterherhinkt. Zu wenig innovativ, zu wenig Infotainment, mangelhafte Software. Und während die chinesischen Hersteller sind an den Bedürfnissen der Kunden orientieren, entwickelt Volkswagen seine Stromer völlig am Kunden vorbei. Folge:
In den letzten zwölf Monaten hat die Aktie über 20 Prozent verloren. Die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro hat zuletzt jedoch gehalten. Diese dient nach wie vor als wichtige Unterstützung. Wird diese unterschritten, lautet das nächste Ziel 97,50 Euro.
Die nächste Hürde für die Aktie auf dem Weg nach oben stellt die 50-Tage-Linie dar, die bei 115,02 Euro verläuft. Wird diese genommen, ist der Weg bis zur wichtigen 200-Tage-Linie bei 122,62 Euro frei. Erst sobald die VW-Aktie diese Hürde überwindet, hellt sich das Chartbild wieder deutlich auf.

Mehr Anlage-Ideen gibt es in der aktuellen Börsenpunk-Ausgabe.

Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Volkswagen Vz. - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern