Während Volkswagen in China zunehmend unter Druck gerät und voraussichtlich Marktanteile verlieren wird, gibt sich der Konzern bezüglich des US-Markts sehr zuversichtlich. Milliarden-Investitionen, der Inflation Reduction Act (IRA) und neue Modelle sollen dazu beitragen die Präsenz in den USA deutlich zu erhöhen.
Konkret glaubt der Autobauer, dass Subventionen für E-Autos im Rahmen des IRA dem Konzern helfen werden, den Marktanteil in den Staaten mehr als zu verdoppeln. Wie Volkswagen-Nordamerika-Chef Pablo Di Si kürzlich in einem Interview bei Bloomberg mitteilte, strebt der Konzern bis 2030 einen Anteil von zehn Prozent an. Aktuell stammen rund vier Prozent der in den USA verkauften Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzern.
Der Optimismus ist vor allem auf den IRA zurückzuführen. VW plane bis zum Ende des Jahrzehnts inklusive aller Konzernmarken, 25 Elektro-Modelle jenseits des Atlantiks zu verkaufen, so Di Si. Alle Fahrzeuge würden sich dabei für die maximalen Steuergutschriften in Höhe von 7.500 Dollar qualifizieren. In den USA biete sich eine große Chance, führt der Volkswagen-Manager aus. Es sei die richtige Zeit und der richtige Ort. Di Si rechnet damit, dass VW schneller als einige andere etablierte Automobilhersteller vom Wachstum der Elektro-Verkäufe profitieren werde.
Für die Ziele nimmt der Konzern viel Geld in die Hand. Alleine sieben Milliarden Dollar sollen in den Ausbau der US-Produktionskapazitäten fließen. VW hat bereits angekündigt, dass von den angestrebten 25 E-Modellen 80 Prozent in den USA oder Mexiko gefertigt werden sollen. Damit würde eine wichtige Voraussetzung, um für den IRA in Frage zu kommen, erfüllt.
Das Vorhaben, den Marktanteil bis 2030 zu verdoppeln, ist ambitioniert. Das weiß auch Pablo Di Si, der bis zum Erreichen der Ziele ein hartes Stück Arbeit sieht. Eine größere Präsenz in den USA kann zwar helfen, den Absatzrückgang in China zu kompensieren. Allerdings dürfte dieser kaum auszugleichen sein. VW sollte daher die Probleme in Fernost schnellstmöglich in den Griff bekommen. Aufgrund von weiteren Komplikationen etwa bei der Software-Tochter Cariad ist die Volkswagen-Aktie derzeit höchstens eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..