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Volkswagen: Neue Marke, neue Chance?

Volkswagen: Neue Marke, neue Chance?
Foto: Teka77/iStockphoto
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Jochen Kauper 03.04.2023 Jochen Kauper

Volkswagen kommt bei der Ausweitung seines Angebots im US-Markt voran. Das erste Produktionswerk für den geplanten vollelektrischen SUV und Pick-up wird in Columbia im Bundesstaat South Carolina errichtet. Die Investitionen belaufen sich den Angaben zufolge auf 2 Milliarden US-Dollar (1,88 Mrd Euro). Mindestens 4 000 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Bei Vollauslastung könnten in der Anlage jährlich mehr als 200 000 Scout-Fahrzeuge produziert werden, hieß es von Volkswagen.


VW-Finanzchef Arno Antlitz bezeichnete die Verlagerung des nordamerikanischen Marktes in Richtung Elektromobilität als "historische Chance". Die VW-Gruppe könne so eine stärkere Position einnehmen, die globale Präsenz weiter diversifizieren und die Widerstandsfähigkeit erhöhen.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die besonders in den USA beliebten Pick-ups waren für Volkswagen dort lange eine Leerstelle im Angebot. Vergangenes Jahr kündigten die Wolfsburger dann an, einen vollelektrischen Pritschenwagen und einen SUV unter dem Herstellernamen Scout in den Vereinigten Staaten herauszubringen.

volkswagenag.com
VW-Chef Oliver Blume

Die Suche nach einer Möglichkeit, auf dem Markt für Pick-ups Fuß zu fassen, lief damals bereits länger. Zwar haben die leichten Nutzfahrzeuge von Volkswagen mit dem Amarok seit vielen Jahren solch ein Modell im Programm - ausgerechnet in den USA wurde es aber nicht verkauft. Ein Grund war eine skurrile Importhürde, mit der Washington Handelshemmnisse für exportierte Hühnchen durch höhere Einfuhrzölle für bestimmte Autotypen vergolten hatte ("Chicken Tax").

VW will in den USA seinen Marktanteil nach oben schrauben. Punkten will der Konzern im wichtigen Markt für light-SUVs. DER AKTIONÄR ist skeptisch, ob Volkswagen mit der Submarke Scout in den USA erfolgreich sein wird.

Ob das mit der Wiederbelebung der Uralt-Marke gelingen wird, bezweifelt DER AKTIONÄR. Allen voran, weil die Konkurrenz mit Anbietern wie General Motors oder Ford sowie inzwischen auch den US-Elektroautobauern Tesla und Rivian groß ist.

Auch die Analysten waren zuletzt eher geteilter Meinung, was die VW-Aktie betrifft. Während JP Morgan für die VW-Aktie Kurse von 235 Euro für möglich hält, hat die Investmentbank Stifel das Kursziel von 295 Euro auf 149 Euro zusammengestrichen.

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DER AKTIONÄR sieht Volkswagen aktuell eher skeptisch. Grundsätzlich geht der Konzern in die richtige Richtung. Der Bau eigener Batteriewerke ist wichtig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und unabhängiger von asiatischen Zulieferern zu werden. Problematisch ist das Produktportfolio von Volkswagen im E-Mobility-Bereich zu sehen. Die Modelle ID.4, ID.4 und ID.5 sind nett, aber im Wettbewerb mit Tesla, Nio, BYD et cetera zu brav. Auch in Sachen Software hinkt VW der Konkurrenz weit hinterher. Immer wieder kam es zuletzt zu Verzögerungen innerhalb der Software-Sparte Cariad. Das Prestige-Objekt Trinitiy musste aufgrund dessen sogar von 2026 auf 2030 verschoben werden. Problematisch muss die Lage in China betrachtet werden. Hier verliert der VW-Konzern Marktanteile an die neuen Herausforderer innerhalb des E-Mobility-Segments. Immerhin machte VW zuletzt 40 Prozent seiner Gewinne in China. Die Aktie ist aufgrund dessen derzeit allerhöchstens eine Halteposition.

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