Die Aktie von Volkswagen hat sich in den vergangenen Tagen wieder erholen können. Zuletzt war sie nach einer deutlichen Abwertung durch die Investmentbank Stifel stark unter Druck geraten. Untersützung erhielt das Papier zuletzt von guten Absatzzahlen aus den USA und China. Ein größerer Autorückruf auf dem US-Markt bremst den neuerlichen Aufwärtsdrang nun allerdings etwas.
Volkswagen muss einen größeren Autorückruf in den USA durchführen. Grund sind mögliche Airbag-Defekte. Gemäß Unternalgen der US-Verkehrsaufsicht NHTSA müssen rund 143.000 Stadtgeländewagen der bei US-Kunden sehr beliebten Modelle Atlas und Atlas Cross Sport in die Werkstätten beordert werden. Es besteht die Gefahr, dass der Airbag auf der Beifahrerseite nicht auslöst. Betroffene Modelljahrgänge sind laut NHTSA die Jahre 2018 bis 2021.
Erfreulich ist dies sicher nicht, Autorückrufe treten aber immer wieder auf bei den Fahrzeugherstellern und sind im Umfang wie diesem aber einkalkuliert.
Massiv unter Druck gebracht hat vor Kurzem hingegen eine Abstufung durch die Investmentbank Stifel. Nach einer Änderung des Bewertungsverfahrens wurde das Kursziel von 295 auf 149 Euro fast halbiert. Im Zuge dessen wurde auch die bisherige Kaufempfehlung gestrichen, das neue Votum lautet "Hold". Im Vergleich zum aktuellen Kurs bedeutet dies aber immer noch ein Potenzial von gut 18 Prozent.
Die sich zuletzt wieder etwas besser entwickelten Absatzzahl dürften die Aktie unterstützen. Das US- Analyst Neil Beveridge vom Analysehaus Bernstein Research schrieb zuletzt, dass sich der Absatz von Elektrofahrzeugen nach einem schwachen Jahresstart allgemein erholt habe. Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China hätten im Februar das Wachstum angetrieben.
Grundsätzlich geht der VW-Konzern in die richtige Richtung. Inbesondere beim Produktporfolio muss Volkswagen aber noch einiges tun. Aus charttechnischer Sicht wäre die Rückeroberung der 200-Tage-Linie ein wichtiges positives Signal. Derzeit ist das Papier eine Halteposition. DER AKTIONÄR favorisiert unter den deutschen Autobauern weiterhin die Aktien der Porsche AG und von Mercedes-Benz.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG, Mercedes-Benz und Volkswagen.