Bis zu 40 Prozent hat das China-Geschäft in den besten Zeiten zum Volkswagen-Absatz beigetragen. In Sachen E-Mobilität liegen die Wolfsburger gegenüber der Konkurrenz bestehend aus Tesla, BYD und den chinesischen Newcomern im Reich der Mitte jedoch deutlich im Hintertreffen. Mit Milliardeninvestitionen soll der Rückstand noch aufgeholt werden. Ist das noch zu schaffen?
Stefan Mecha, China-Chef der Volkswagen Gruppe, zeigte sich am Wochenende auf dem China EV 100, einem Forum für elektrifizierte Fahrzeuge in Peking, jedenfalls zuversichtlich. Der Manager gestand zwar eine kurzfristige Nachfrageschwäche in China ein, erklärte jedoch auch, der Autobauer sei zuversichtlich, dass sich eine Erholung einstellen werde.
Mit den hochmodernen stylischen Elektro-Modellen von BYD, Nio und Co. konnte VW in China nicht mehr mithalten. Das gestand sich auch Mecha ein: Der Markt sei voll von neuen, sehr wettbewerbsfähigen Akteuren, aber der starke Wettbewerb motiviere den Autobauer einfach, zu ständigen Innovationen und Verbesserungen.
Um das Tempo der Elektrifizierung in China zu erhöhen, erklärte der VW-Manager in Peking zudem, dass man plane, über seine Gemeinschaftsunternehmen 15 Milliarden Euro bis 2024 zu investieren. Unter anderem solle davon die Anzahl der Ladepunkte bis 2025 auf 17.000 ausgebaut werden.
Hoffnung auf staatliche Fördermaßnahmen
Als weiteren Wachstumstreiber machte Stefan Mecha auch die Kaufsteuerbefreiungen des chinesischen Staates bei Elektrofahrzeugen aus. Daher forderte er, wie auch BYD-Präsident Wang Chuanfu, eine Verlängerung der Ende 2023 auslaufenden Maßnahmen.
DER AKTIONÄR sieht Volkswagen aktuell eher skeptisch. Grundsätzlich geht der Konzern in die richtige Richtung. Der Bau eigener Batteriewerke ist wichtig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und unabhängiger von asiatischen Zulieferern zu werden. Jedoch mangelt es wie oben erwähnt am Produktportfolio. Zusätzlich bereitet die Software-Sparte Cariad Sorgen. Auch die China-Probleme sollte der Konzern schnellstmöglich in den Griff bekommen. DER AKTIONÄR ist diesbezüglich eher skeptisch. Die Aktie ist derzeit höchstens eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..