Mit einer deutlichen Gewinnwarnung hat der Biosprit-Hersteller Verbio zu Wochenbeginn für lange Gesichter gesorgt. Beim EBITDA rechnet das Management nun mit einem deutlich niedrigeren Wert, der auch einen erheblichen Einfluss auf die Nettofinanzverschuldung des Unternehmens hat. Dennoch raten zwei Analysten weiter zum Kauf.
Jefferies bekräftigt am Dienstag das Voutm "Buy", kappt allerdings das Kursziel um sechs auf nun 44 Euro. Das Kursziel impliziert ausgehend vom aktuellen Kursniveau eine Verdopplung der Verbio-Aktie.
Der Markt habe bereits größtenteils damit gerechnet, dass der Biokraftstoff-Hersteller sein Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr nach unten schraube, so Jefferies-Analyst Constantin Hesse einen Tag nach der Gewinnwarnung. Im Hinblick auf die Fundamentaldaten des Unternehmens bleibt Hesse jedoch optimistisch gestimmt.
Auch die Experten von Hauck Aufhäuser Investmentbanking beziffern in einer aktuellen Studie den neuen fairen Wert für das Papier von Verbio auf 44 Euro. Zuvor lag das Kursziel allerdings noch bei 70 Euro. Der Biokraftstoff-Hersteller habe zwar erneut eine Gewinnwarnung ausgesprochen, so Analyst Simon Jouck am Dienstag. Es gebe aber Grund zur Hoffnung.
Jouck verwies in seiner Studie unter anderem auf die wahrscheinliche Einführung von EU-Zöllen auf chinesischen Biodiesel, über die innerhalb von sieben bis acht Monaten entschieden werden solle und die sogar rückwirkend angewandt werden könnten. Zudem baue der Konzern die Produktion in den USA aus.
Kurzfristig sieht sich Verbio zwar mit Gegenwind konfrontiert. DER AKTIONÄR geht allerdings davon aus, dass Verbio mittel- bis langfristig wieder in die Erfolgsspur zurückkehren kann. Denn die Produkte des Unternehmens treffen den Nerv der Zeit. Hinzu kommt die Expansion in Nordamerika, die strategisch absolut sinnvoll erscheint. Intraday zeigt das Papier am Tag nach der Prognosesenkung erste Erholungstendenzen. Wer investiert ist, sollte trotz des angeschlagenen Charts daher nicht das Handtuch werfen und mit Weitblick agieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien von Verbio befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.