Die US-Unfallbehörde hat mal wieder etwas an Tesla zu bemängeln. Sein neues Assistenzsystem 'Full Self-Driving' sei "irreführend und unverantwortlich", kritisierte Jennifer Homendy vom NTSB Teslas Umgang mit seinem 'Autopiloten'. Während sich die Tesla-Aktie dem schwachen Börsen-Trend am Montag nicht ganz entziehen kann, bleibt der Elektroauto-Pionier in einem Ranking jedoch ganz klar Spitzenreiter.
Die Chefin der US-Unfallbehörde, Jennifer Homendy, fordert, dass Tesla "grundlegende Sicherheitsprobleme" angehen müsse, bevor das neue System wie vorgesehen in neuen Fahrzeugen verfügbar gemacht wird. Tesla bezeichnet das Assistenzsystem in seinen Elektroautos schon länger als "Autopilot" und wird dafür regelmäßig kritisiert.
Anders als der Name nahelegt, handele es sich nur um eine Sammlung von Unterstützungssystemen, die die Fahrer jederzeit im Blick haben sollten, so NTSB-Chefin Jennifer Homendy dem Wall Street Journal. Das National Transportation Safety Board (NTSB) untersucht normalerweise die Unfälle im Transportwesen.
Tesla-Chef Elon Musk hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass Autofahrer bald eine verbesserte Version des 'Autopiloten' erwarten können, der sich derzeit noch in Beta-Tests befindet. Es wird erwartet, dass im Upgrade eine Funktion kommt, die Tesla-Fahrzeugen bei der Navigation durch Städte helfen soll. Zudem könnte ein Fahrerassistenz-Tool eingeführt werden, das hauptsächlich für Autobahnen entwickelt wurde.
Der Tesla-Aktie schaden die 'neuen' Vorwürfe kaum. Im deutschen Handel verliert der Wert knapp zwei Prozent und hält sich damit besser als der Schnitt. Der Aufwärtstrend im Dollar-Chart (Stand Freitag) seit Mai ist intakt.
Derweil kann Tesla einen Rekord für sich verbuchen: In einem Vergleich aller im MSCI World gelisteten Aktien ist Tesla das mit Abstand meistgehandelte Unternehmen der Welt. Sven Lehmann, Fondsmanager von HQ Trust, wertete zunächst das Handelsvolumen der Aktien des MSCI World nach Ländern aus. Anschließend ermittelte er das meistgehandelte Unternehmen jedes Landes und analysiert deren Indexgewichte.
"Das gehandelte Volumen der Tesla-Aktie ist größer als das von Japan, dem Land mit dem zweitgrößten Handelsvolumen", so Lehmann. Seine Untersuchung umfasst die Monate von Januar bis August 2021.
Die Tesla-Heimat USA sind in puncto Gewichtung das Schwergewicht des MSCI Welt. "Nach Handelsvolumen sind sie sogar das Super-Schwergewicht: Der US-Anteil am gesamten Handelsvolumen beträgt mehr als 80 Prozent", erläutert Lehmann seine Auswertung.
Deutschland ist im MSCI World immerhin mit 62 Aktien vertreten, darunter alle 40 DAX-Aktien. Linde wird dabei allerdings den USA und Airbus Frankreich zugerechnet. Der Teilindex MSCI Deutschland kommt im Weltvergleich nicht einmal auf zwei Prozent des gesamten Handelsvolumens.
Das enorme Handelsvolumen der Tesla-Aktie zeigt: Der Wert ist als Investment beliebt. Die Zukunft der Elektromobilität wird weitere Konkurrenten auf den Plan rufen, doch bleibt Tesla vorerst Marktführer bei E-Autos. Die Schweizer Großbank UBS hat kürzlich ihr Kursziel für Tesla von 725 US-Dollar bestätigt. DER AKTIONÄR hatte Tesla zuletzt Ende September 2020 zum Kauf empfohlen. Das AKTIONÄR-Kursziel liegt bei 810 Dollar beziehungsweise 675 Euro.
Mehr zur Tesla-Aktie können Sie in der Titelgeschichte der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR lesen, die Sie hier einfach online herunterladen können.