Der Turbinenbauer Nordex hat am Donnerstag seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Dabei ist zumindest der Sprung in die operative Gewinnzone gelungen, auch die Prognosen wurden bestätigt. Nach der jüngsten Erholung reichen die Zahlen im frühen Handel aber nicht für weiter steigende Kurse, die Aktie bewegt sich nur wenig.
Im zweiten Quartal hat Nordex immerhin ein positives EBITDA von 0,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Auf das erste Halbjahr hochgerechnet steht damit zwar immer noch ein Minus von 114,3 Millionen Euro zu Buche. Damit ist der Verlust aber auch ein Drittel geringer als im Vorjahr. Den Umsatz konnte Nordex im gleichen Zeitraum von 2,1 auf 2,8 Milliarden Euro steigern. Experten hatten im Vorfeld für das erste Halbjahr mit einem Umsatz von 2,6 Milliarden Euro und einem operativen Verlust von 169 Millionen Euro gerechnet.
Nordex holte insgesamt zudem zwar weniger neuer Aufträge rein, das Volumen der Neuaufträge blieb aber stabil. Das Auftragsbuch wurde sogar noch deutlich voller – inzwischen stehen hier Aufträge im Wert von 9,8 Milliarden Euro zu Buche. Ende 2022 waren es noch 6,5 Milliarden Euro. Das zeigt, dass Nordex mit dem Abarbeiten der Aufträge noch immer nur schleppend vorankommt. Nach wie vor müssen zudem viele unrentable Altaufträge abgearbeitet werden, die bessere Preisgestaltung bei den Verhandlungen macht sich erst in Zukunft bemerkbar.
Nordex bestätigte zudem seine Jahresprognose und schließt damit einen operativen Verlust nach wie vor nicht aus. Der Konzern rechnet mit einer Marge von minus zwei bis plus drei Prozent bei einem Umsatz von 5,6 bis 6,1 Milliarden Euro. Mittelfristig will der Turbinenbauer weiterhin eine operative Marge von acht Prozent erreichen.
Die Zahlen von Nordex sind etwas besser als erwartet. Ein nachhaltiger Befreiungsschlag ist der operative Mini-Gewinn aber noch lange nicht. Die Mittelfristziele sind noch immer weit entfernt, es muss sich noch viel tun. Erst wenn nachhaltig Gewinne erwirtschaftet werden, ist auch mit deutlich höheren Kursen bei der Aktie zu rechnen. Doch das Chartbild sieht gut aus und ist für Trader interessant.