Heizt Deutschland künftig mit Wasserstoff über die vorhandenen Gasnetze oder mit elektrischen Wärmepumpen? Dieser Frage gingen Vertreter von Bund und Kommunen beim Wasserstoff-Gipfel vom Handelsblatt nach. Noch ist keine Einigung in Sicht. Denn bei der Diskussion, ob das Gasnetz zurück gebaut werden soll, geht es um Milliarden.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich laut dem Handelsblatt vergangenen Monat für elektrische Wärmepumpen ausgesprochen. Staatssekretär Patrick Graichen legte Netzbetreibern demnach sogar nahe, mit dem Rückbau der Gasnetze zu beginnen. Heizungen in Privathaushalten durch Gasnetze mit grünem Wasserstoff zu versorgen sei eine „Träumerei“.
Die Aussagen sorgen für herbe Kritik vonseiten der Netzbetreiber. Der Chef des Branchenverbands der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, Gerald Linke, warf dem Wirtschaftsministerium etwa laut der Welt am Sonntag vor, man versuche, Wärmepumpen „mit aller Gewalt in den Markt zu drücken“.
Milliarden Euro teure Infrastruktur
Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen, vertrat gegenüber der Zeitung die Meinung, die Gasnetz-Infrastruktur könne bei der klimaneutralen Energieversorgung eine wichtige Rolle spielen – etwa durch die Lieferung von grünem Wasserstoff.
Mit dem Rückbau der Gasverteilnetze „würde eine bestehende Infrastruktur entwertet, die mehrere Hundert Milliarden Euro wert ist“, so Liebing.
Diskussion über Wasserstoff fällig
Auf dem Wasserstoff-Gipfel zeigte sich Oliver Krischer, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, nun versöhnlich. Darüber, welche Teile des Erdgasnetzes in die Wasserstoffinfrastruktur integriert werden können, müsse man diskutieren.
Krischer betonte aber auch, dass das Gasnetz sich nicht per Knopfdruck in ein Wasserstoffnetz verwandeln lasse.
Grüner Wasserstoff gewinnt immer mehr an Bedeutung. Jetzt steht eine Diskussion darüber an, ob und wie in Deutschland künftig mit Wasserstoff geheizt werden kann. Nachrichten wie diese kommen mittel- bis langfristig Unternehmen wie Nel und Plug Power zugute. Einzelinvestments bleiben allerdings spekulativ. Wer breit gestreut am Wasserstoff-Boom teilhaben will, greift zum Zertifikat auf den E-Wasserstoff Europa Index mit der WKN DA0AA0. Infos gibt es hier.
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