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03.03.2022 Jochen Kauper

Mercedes-Benz: Lieferketten werden zum Problem - wichtiger Support rückt näher

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Mercedes-Benz

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine zieht ein weiterer deutscher Autobauer die Reißleine. Mercedes-Benz stellt seine Exporte nach Russland sowie die Fertigung dort zunächst ein. Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Stuttgart mit. "Mercedes-Benz wird bis auf Weiteres den Export von Pkw und Vans nach Russland sowie die lokale Fertigung in Russland einstellen", heißt es einer kurzen Mitteilung. Weitere Details wurden nicht genannt.


Mercedes hatte vor knapp drei Jahren sein erstes Pkw-Werk unweit von Moskau eingeweiht - damals noch in Anwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die für mehr als 250 Millionen Euro gebaute Produktionsstätte bietet mehr als 1000 Arbeitsplätze.

Man arbeite unter anderem mit Zulieferern in der Ukraine zusammen, die verschiedene Komponenten für die Fahrzeugproduktion lieferten, teilte der Autobauer am Mittwoch weiter mit. "Wir beobachten die Situation genau und sind in engem Kontakt mit unseren Lieferanten, um gemeinsam intensiv an Lösungen zur Absicherung unserer Lieferketten zu arbeiten." Dazu gehöre unter anderem auch die Verlagerung von Produktionsumfängen an andere Standorte der Zulieferer. Außerdem werde von der kommenden Woche an vorübergehend die Schichtplanung in einzelnen Werken angepasst. Ausfälle sollten "bestmöglich" vermieden werden, teilte das Unternehmen mit und betonte: "Derzeit laufen unsere Werke weltweit."


Teile und Rohstoffe fehlen

Als Schlüsselindustrie in Deutschland könnten die Folgen des Ukraine-Kriegs die deutsche Autoindustrie schwer treffen, denn es fehlen auch wichtige Teile und Rohstoffe. Durch die Kriegshandlungen Russlands würden Lieferketten unterbrochen, teilte der Verband der Automobilindustrie mit. Der Transport sei eingeschränkt, die Produktion in Zulieferbetrieben falle aus. Ein verlässlicher Ausblick sei schwierig: "Fest steht aber: Es wird zu weiteren Beeinträchtigungen bei der Produktion von Fahrzeugen in Deutschland kommen." Grund ist, dass wichtige Teile fehlen und es zu einer Knappheit bei Rohstoffen kommen könnte. Mehrere deutsche Autohersteller hatten bereits von Produktionsunterbrechungen berichtet.

Nach Angaben des Branchenverbands VDA gibt es 49 Fertigungsorte deutscher Zulieferer und Hersteller in Russland und der Ukraine.


Lieferketten unterbrochen

Problem für Mercedes, BMW, Volkswagen & Co: Die Kriegshandlungen Russlands führten zur Unterbrechung von Lieferketten. Der Transport sei eingeschränkt, die Produktion in Zulieferbetrieben falle aus, teilte der Branchenverband VDA mit. Kurzfristig ergebe sich eine Reduzierung der Zulieferung von Kabelbäumen. "Bei den Kabelbäumen handelt es sich um ein komplexes und teils für jedes Fahrzeugmodell individuell angefertigtes Bauteil. Hier gibt es kaum Lagerbestände." Neben Tunesien versorge vor allem die Ukraine europäische Hersteller mit diesem Bauteil. Die Produktion könne nicht kurzfristig umdisponiert werden.

CAR-Institut

Deshalb stehen auch die Aktien der deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz zuletzt verstärkt unter Druck. Es geht weniger um den russischen Automarkt. Denn dieser ist mit geschätzten 1,7 Millionen Neuwagen jedes Jahr im Vergleich zum Gesamtmarkt - 71 Millionen neu verkaufte Autos jedes Jahr weltweit – unbedeutend für die deutschen Hersteller (siehe Grafik).

Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Der Fokus auf Luxus im E-Mobility-Segment hat zuletzt zu deutlich höheren Kursen geführt. Im Zuge der Ukraine-Krise kam das Papier allerdings wieder unter Druck. Fakt ist: Bei Mercedes stimmt die Strategie. Der Konzern versprüht Dynamik. Im Bereich von 62,50 Euro verläuft ein massiver Widerstand. Im diesem Bereich sollte das Papaier eine Bodenbildung starten.


(Mit Material von dpa-AFX).



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