Bei Mercedes-Benz läuft es derzeit alles andere als rund. So brach unter anderem der Q3-Gewinn um rund 50 Prozent ein. Grund ist neben der schwachen Nachfrage nach E-Autos vor allem die daraus resultierende Schwäche in China. Die Stuttgarter wollen daher massiv sparen – ein enormer Stellenabbau ist nicht ausgeschlossen.
Wie das Manager Magazin am Freitag berichtet, will Mercedes bis 2027 rund fünf Milliarden Euro einsparen. Schon bis Ende 2025 Die Hälfte dieser Summe bereits bis Ende 2025 erreicht werden. Ein Sprecher des Unternehmens betonte, dass die finanzielle Stabilität nur durch eine konsequente Steigerung der Effizienz gesichert werden könne. Konkrete Details zu den Maßnahmen nannte der Konzern nicht, doch klar ist: Es wird ein strenger Sparkurs gefahren.
Sparmaßnahmen und Stellenabbau
So könnten mehr als 20.000 Arbeitsplätze gefährdet sein. Unternehmenssprecher dementierte jedoch kategorisch Pläne zu Werkschließungen oder betriebsbedingten Kündigungen. Die Beschäftigungssicherung, die bis Ende 2029 gilt, bleibe bestehen. Mercedes setzt stattdessen auf natürliche Fluktuation und freiwillige Abfindungen. Nicht jede freiwerdende Stelle müsse neu besetzt werden, heißt es.
CEO Ola Källenius erklärte in einem ebenfalls am Freitag veröffentlichten Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass man „jeden Stein umdrehen“ werde, um die Strukturen zu verbessern, ohne den „Rasenmäher“ anzusetzen.
Gewinnrückgang und China-Probleme
Sparmaßnahmen waren bereits zu erwarten. Im Zuge enttäuschender Q3-Zahlen hatte Finanzchef Harald Wilhelm betont, dass man noch mehr auf Kosten und Effizienz achten werde. Von Juli bis Ende September verzeichnete der Autobauer einen Gewinnrückgang um mehr als die Hälfte auf 1,72 Milliarden Euro. Der Umsatz sank ebenfalls um knapp sieben Prozent auf 34,5 Milliarden Euro.
Vor allem in China, einer der wichtigsten Märkte für Mercedes, läuft es nicht wie erhofft. Die Luxusmodelle – insbesondere in den elektrischen Ausführungen – finden dort derzeit kaum Abnehmer. Das ist auch der wachsenden heimischen Konkurrenz geschuldet.
Anleger dürften die Sparmaßnahmen begrüßen, da sie dazu beitragen, langfristig wieder bessere Margen zu erwirtschaften. Allerdings bleibt abzuwarten, wie Mercedes die Einsparungen erzielen will. Das Umfeld wird auch im kommenden Jahr hart bleiben. Die Probleme scheinen, mit dem Rücksetzer der letzten Monate jedoch eingepreist zu sein. Die Aktie erholte sich jüngst von ihren Tiefständen. DER AKTIONÄR setzt beim Comeback der deutschen Branchenvertreter auf seiner Derivate-Empfehlungsliste jedoch auf einen anderen Autobauer. Mehr dazu hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.