Der Photovoltaikanlagen-Hersteller JinkoSolar hat einen Sieg in einem langjährigen Patentrechtsstreit in den USA eingefahren. Dennoch kann sich die Aktie am Dienstagabend nicht gegen das schwache Marktumfeld und die andauernden Sorgen vor weitere Regulierungen stemmen und rauscht scheinbar ungebremst in die Tiefe.
2019 legte das Photovoltaikunternehmen Hanwha Q Cells eine Klage gegen JinkoSolar ein, weil das Unternehmen angeblich ein Patent von Hanwha verletzt hätte. Nun urteilte der United States Court of Appeals for the Federal Circuit: "JinkoSolar's Produkte verletzten das Paten von Hanwha nicht". Damit bekräftige das Berufungsgericht das Urteil der International Trade Commission (ITC), diese war zuvor zu selbigem Ergebnis gekommen.
Zudem teilte der Federal Circuit mit: "Die Fakten in diesem Fall sind so eindeutig, dass der Federal Circuit keine schriftliche Stellungnahme abgegeben hat". Der jahrelange Patentstreit dürfte damit zumindest vorerst zu den Akten gelegt werden.
Trotz der guten Nachrichten verfielen die Anleger nicht in Jubbellaune: Die Aktie von JinkoSolar büßte an der Nasdaq rund 15 Prozent auf 45,54 Dollar ein. Marktteilnehmer führten dabei, neben dem derzeit ohnehin schlechten Sentiment für China-Aktie, die Angst vor weiteren Regulierungen als Begründung für den Abverkauf ins Feld. Nachdem China mit neuen Vorschriften bereits Aktien aus dem Edtech-Sektor zum Einsturz gebracht hat, fürchten einige Anleger inzwischen auch in anderen Branchen Regeländerungen zum Nachteil der Unternehmen.
Die JinkoSolar-Aktie verliert am Dienstag zweistellig und kommt damit dem Stoppkurs des AKTIONÄR bei 36,00 Euro bedrohlich nahe. Langfristig dürfte das Unternehmen jedoch weiter vom Solarboom profitierten. Anleger bleiben daher vorerst weiter an Bord und beachten den Stopp.