Ferrari hat am Donnerstagmittag seine Quartalszahlen präsentiert. Anleger des Luxus-Sportwagenbauers haben allen Grund zur Freude, da die aktuelle Schwäche im Autosektor an den Italienern offensichtlich vorbeigeht und die Aktie mit einem deutlichen Kurssprung reagiert. Im gleichen Zug passte das Management auch die Jahresprognose an.
In den Monaten April bis Juni erzielte Ferrari einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro und einen bereinigten Gewinn von 669 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Erlöse um 16 Prozent und damit etwas stärker als das operative Ergebnis, weshalb die Marge um 0,9 Prozentpunkte auf 39,1 Prozent zurückging. Zudem deutet alles darauf hin, dass Ferrari die Verkaufspreise seiner Sportwagen erneut steigern konnte. Der Absatz stieg erneut nur minimal um drei Prozent auf 3.484 Autos, während der Gewinn deutlich mit 14 Prozent deutlich stärker zulegte.
Während in der Branche zahlreiche Unternehmen mit schwindenden Gewinnen kämpfen, ist bei Ferrari von Schwäche keine Spur. Im Gegenteil: Trotz der zunehmenden Preise für die Sportwagen ist die Nachfrage nach wie vor extrem hoch. Die Strategie, das Angebot begrenzt zu halten und auf Luxus zu setzen, geht damit voll auf. Auch die aktuelle Nachfrageschwäche in China wird so kompensiert.
Wegen der starken Zahlen hat Ferrari die Prognose für 2024 angehoben. Der Konzern aus Maranello rechnet nun mit einem Umsatz von mehr als 6,55 (zuvor: mehr als 6,4) Milliarden Euro und einem bereinigten Gewinn von über 2,5 (zuvor: 2,45) Milliarden Euro. Nach der ersten Jahreshälfte steht Ferrari bei 3,3 respektive 1,27 Milliarden Euro. Als Gründe für die Anpassung führt das Management unter anderem einen besseren Produkt- und Ländermix sowie zunehmende Personalisierungen der seiner Autos an. Letztere lässt sich Ferrari teuer bezahlen.
Ferrari hat mit seinen Quartalszahlen die Analystenerwartungen erneut übertroffen und zudem die Jahresprognose angehoben. Die Margen des Sportwagenbauers sind weiterhin erstklassig. Am Markt kommt das gut an, die Aktie schießt um mehr als vier Prozent nach oben und nähert sich damit wieder ihrem Rekordhoch aus dem März an. Anleger bleiben an Bord.