Als defensiver Wert hat sich die E.on-Aktie im turbulenten Marktumfeld der vergangenen Wochen noch gut geschlagen. Dennoch hat der DAX-Titel zuletzt auch erneut die wichtige Unterstützung im Bereich der 10-Euro-Marke getestet. Konzernchef Leonhard Birnbaum spricht sich derweil gegen ein Embargo auf russisches Gas aus.
„Wenn wir glauben, wir könnten die deutsche Versorgung sicherstellen, ohne uns auch gemeinsam um die anderen Staaten zu kümmern, dann wird das die EU zerreißen“, so Birnbaum zum Handelsblatt. Das Problem sei, dass sich aktuell viele Studien zu möglichen Folgen eines Boykotts nur auf Deutschland konzentrieren würden. Doch auch „die Slowakei ist komplett abhängig vom russischen Gas, und Länder wie Tschechien und Österreich beziehen heute den größten Teil ihres Erdgases aus Russland“.
Es brauch deshalb in Europa aufeinander abgestimmte Notfallpläne. Zudem kündigte der E.on-Chef steigende Preise für Stromkunden an. So sorge der Umstieg auf LNG-Gas für höhere Gaspreise, während Kohlestrom durch den CO2-Preis teurer werde. „Wir pendeln uns erst mal auf einem höheren Niveau ein“ und man müsse diese Preise auch an die Kunden weitergeben.
Die Zukunft von russischem Gas bleibt offen. Das dürfte auch die E.on-Aktie beeinflussen. Hier bleibt vorerst entscheidend, dass die 10-Euro-Marke hält. Für langfristig orientierte Anleger bleibt die Dividendenaktie mit einer Rendite von knapp fünf Prozent ein Kauf.