Der zweitgrößte US-Ölmulti Chevron hat dank rasant gestiegener Ölpreise seinen höchsten Quartalsgewinn seit mehr als acht Jahren erzielt. In den drei Monaten bis Ende September verdiente das Unternehmen unterm Strich 6,1 Milliarden Dollar (5,2 Milliarden Euro), wie es am Freitag im kalifornischen San Ramon mitteilte.
Angesichts einer rückläufigen Nettoverschuldungsquote könnten auch schon bald noch mehr Aktienrückkäufe möglich sein, sagte Finanzchef Pierre Breber der Nachrichtenagentur Bloomberg in einem Interview.
Vor einem Jahr hatte die Bilanz noch einen Verlust von 207 Millionen Dollar ausgewiesen, damals belastete der Ölpreisverfall während der Corona-Krise Chevron stark. Inzwischen hat sich die Weltwirtschaft deutlich erholt und der Ölbedarf ist groß. Im abgelaufenen Quartal steigerte Chevron die Erlöse um mehr als achtzig Prozent auf 44,7 Milliarden Dollar.
Auch der größte US-Ölkonzern ExxonMobil im dritten Quartal so gut verdient wie seit rund sieben Jahren nicht mehr. In den drei Monaten bis Ende September verbuchte das Unternehmen einen Nettogewinn von 6,8 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro), wie es am Freitag mitteilte.
Im Vorjahreszeitraum, als die Pandemie die Weltwirtschaft ausbremste und die Ölnachfrage stark dämpfte, hatte Exxon einen Verlust von 680 Millionen Dollar erlitten. Seitdem sind die Ölpreise stark gestiegen und nun laufen die Geschäfte wieder rund – der Umsatz legte im Jahresvergleich um knapp 60 Prozent auf 73,8 Milliarden Dollar zu. Der Geschäftsbericht übertraf die Erwartungen der Analysten deutlich.
Sowohl die Aktie von Chevron als auch die Aktie von ExxonMobil gehören am heutigen Freitag zu den Gewinnern im US-Markt. Die Aktie des britischen Ölkonzerns Royal Dutch Shell geben hingegen weiter nach. Grund: Shell konnte im Gegensatz zu den Amerikanern bei seinen jüngsten Zahlen nicht überzeugen. DER AKTIONÄR sieht die aktuelle Schwäche aber nur vorübergehend. Anleger können deswegen den Rücksetzer zum Einstieg nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)