Am Montag hat BYD die vorläufige Gewinnschätzung für das letzte Jahr veröffentlicht, mit denen der Autobauer seine Anleger nicht zufriedenstellen konnte (mehr dazu hier). Im Schatten der Mitteilung gingen Aussagen des Managements zu Chinas E-Automarkt beinahe unter. Diese dürften den Druck auf die Aktie nochmals erhöht haben.
Konkret sagte Yunfei Li zum Wochenauftakt, dass sich der Wettbewerb auf dem chinesischen Markt für E-Autos in den nächsten zwei bis drei Jahren weiter verschärfen wird. Li, der bei BYD für Markenmanagement und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, erklärte der harte Wettbewerb habe in den letzten zwei Jahren zu den weltweit niedrigsten Preisen für Stromer geführt. Er gehe davon aus, dass dieser Prozess unvermeidlich sei und noch einige Jahre andauern dürfte.
BYD als langfristiger Profiteur
Aufgrund großer Bemühungen der chinesischen Regierung – etwa mittels Subventionen – hat sich der Wettbewerb mit zahlreichen Start-ups drastisch verschärft. Viele dieser Marken, die nicht in der Lage seien, auf dem Markt zu konkurrieren, würden am Ende jedoch wieder verschwinden, so Li. Der Manager erwartet aber auch, dass BYD zu den wenigen Autobauern gehören wird, die in einem solchen Umfeld Geld verdienen können. Das sei größtenteils auf die hohe Kontrolle über die Lieferketten sowie das breite Angebot in allen Preissegmenten zurückzuführen.
Die tiefe vertikale Integration bei BYD – der Konzern verfügt über Lithium-Projekte, fertigt unter anderem Akkus und Chips selbst – sorgt für eine hohe Kostenkontrolle des Konzerns. Damit hat der Autobauer bei den Preisen mehr Spielraum als die Konkurrenz. Das zeigt sich auch am Q4 des letzten Jahres, in dem BYD trotz Nachlässen als einer der wenigen E-Autobauer Chinas profitabel wirtschaftete.
Auch für BYD wird der Margendruck aufgrund der Wettbewerbssituation vorerst hoch bleiben. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung der Aktie wider. Langfristig dürfte der Autobauer aufgrund seiner Größe und der Kostenkontrolle aber als Gewinner aus der Situation hervorgehen. Langfristig betrachtet sieht DER AKTIONÄR daher weiterhin Potenzial