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29.01.2024 Jochen Kauper

Tesla-Experte: „BYD hat sich als formidabler Konkurrent herauskristallisiert“

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Tesla

Vor wenigen Tagen hat Tesla mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 als erstes Unternehmen der "Magnificent7" die Berichtssaison eröffnet. Der Druck auf Elon Musk war ohnehin groß. Nach der Vorlage der Daten ist dieser weiter gestiegen.

Mit den Finanzkennziffern für das abgelaufene Quartal verfehlte Tesla die Erwartungen der Experten. Ein Absatzziel für dieses Jahr gab es nicht, aber das Eingeständnis, dass die Auslieferungen merklich langsamer wachsen werden.

Musk
Foto: Gonzalo Fuentes/Reuters
Tesla-Chef Elon Musk

Firmenchef Elon Musk zeichnete dennoch ein rosiges Bild von der Zukunft: Tesla sei nur zwischen zwei Wachstumswellen, entwickele ein "revolutionäres" Produktionssystem und könne zum wertvollsten Unternehmen der Welt werden. Analysten und Anleger konnten die Aussagen allerdings nicht beeindrucken und schickten die Aktie auf Talfahrt.

Jefferies-Analyst Philippe Houchois geht davon aus, dass ein sich abschwächendes Wachstum bis 2026 Druck auf die Konsensschätzungen ausüben wird. Analyst Joseph Spak von der Schweizer Bank UBS sieht wenig Gründe, warum Investoren neue Positionen aufbauen oder bestehende aufstocken sollten.

Noch pessimistischer äußerte sich Analyst Ryan Brinkman von JPMorgan. Die Ergebnisse des Elektroautobauers seien das sechste Quartal in Folge schlechter als erwartet ausgefallen, schrieb Brinkman. Gleichzeitig reduzierte er seine Prognosen für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie für 2024 und 2025. Sein Kursziel lautet 130 Dollar.

Tesla Giga
Foto: Art Wager/iStock
Tesla Giafactory Auckland

Auch Kingsley Jones, CIO und Gründer der Boutique-Beratungsfirma Jevons Global, äußerte sich in einem Interview auf CNBC aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch chinesische Elektroautohersteller negativ zur Tesla-Aktie.

Gegenüber CNBC Pro Talks sagte er: "Wenn Tesla seine Modellpalette nicht wirklich erweitern kann ... und den Preis senken kann ... dann denke ich, dass sie hier ein kleines Problem haben werden, weil China ihre Marktchancen außerhalb der USA wirklich auffressen wird."

Tesla wird in den Vereinigten Staaten wahrscheinlich unter Margendruck geraten, wenn es nicht gelingt, sowohl die Preise als auch die Kosten zu senken, so Jones weiter.

Jones bevorzugt Teslas chinesischen EV-Rivalen BYD, den er als seinen Top-EV-Tipp bezeichnet.

Cybertruck
Foto: Tesla
Tesla Cybertruck

Ganz andere Töne schlug Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer an. „Tesla überraschte erneut. Trotz katastrophaler Auslastung der Produktionskapazität 8,2% EBIT Marge im Q4 zu machen zeigt, wie groß der Effizienz-und Kostenvorteile im Tesla Manufacturing System sind. Tesla hat die Produktionswelt neu erfunden und das wird die gesamte Branche verändern“, so Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

"Nicht alle haben die Finanzkraft, um einen Preiskampf lange durchzustehen und die Produkt- und Funktionsbreite anzubieten, da hat Tesla einige Vorteile. BYD hat sich als formidabler Konkurrent herauskristallisiert."

Mario Herger, Zukunftsforscher

Wenig überraschend und doch hätte man sich das früher erwartet: Tesla hat einen konkreten Termin für das NextGen-Fahrzeug genannt. „2025 soll die Produktion starten. Damit können wir im Frühjahr oder Sommer dieses Jahr mit der Vorstellung des neuen Tesla Models rechnen, das bei einem Preis von $25.000 starten soll. Das braucht Tesla unbedingt, um die angepeilten 15 bis 20 Millionen Fahrzeug jährlich zu produzieren und abzusetzen und vor allem, um chinesischen Unternehmen preislich etwas entgegensetzen zu können“, sagt Zukunftsforscher Mario Herger gegenüber dem AKTIONÄR.

"Wobei man auch ehrlich sagen muss, dass die chinesischen Autobauer auch sehr unterschiedlich sind. Nicht alle haben die Finanzkraft, um einen Preiskampf lange durchzustehen und die Produkt- und Funktionsbreite anzubieten, da hat Tesla einige Vorteile. BYD hat sich als formidabler Konkurrent herauskristallisiert“, ergänzt Mario Herger.

Tesla (WKN: A1CX3T)

Das erfolgsverwöhnte Tesla-Management als auch die Aktionäre müssen sich in den nächsten beiden Jahren auf schwächere Wachstumsraten einstellen.
2024 ist eher als Übergangsjahr vor dem Produktionsstart des neuen Modells in der zweiten Jahreshälfte 2025 zu sehen.

Auf der anderen Seite ist Tesla Vorreiter in Sachen Elektromobilität und weist trotz der hohen Preisnachlässe noch immer extrem hohe Margen im Vergleich zu vielen anderen Autobauern auf. Hinzu kommt die Revolution im Bereich der Fahrzeugproduktion und Software, allen voran das Thema Künstliche Intelligenz. Mit Dojo, Teslas Supercomputer, könnte Full Self-Driving (FSD) auf einen neue Ebene gehoben werden. Hier muss Tesla allerdings schnellstmöglich liefern.

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