BYD hat am Mittwoch seine vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2023 präsentiert und die Anleger damit enttäuscht. Die aggressive Expansionspolitik hat ihren Preis. Das Papier des chinesischen EV-Herstellers verlor in Spitze rund vier Prozent und markierte ein neues Jahrestief.
Der vorläufige Nettogewinn für das Jahr 2023 soll umgerechnet zwischen 4,09 und 4,37 Milliarden Dollar betragen. Obwohl der Wert damit einen neuen Rekord erreichen dürfte, liegt er ein Stück unter den Analystenschätzungen von 4,44 Milliarden Dollar.
Der Gewinn für das vierte Quartal dürfte zwischen 1,01 und 1,30 Milliarden Dollar liegen und damit den Konsens der bei Bloomberg gelisteten Experten von 1,54 Milliarden Dollar deutlich verfehlen.
Nachdem der neue Weltmarktführer im EV-Segment, gemessen an der der Anzahl der ausgelieferten Fahrzeuge, seit dem Q4/23 nicht mehr Tesla, sondern BYD heißt, ist nun klar, dass sich die Chinesen diesen Titel teuer erkauft haben. Die teils saftigen Rabatte, die BYD im November auf seine beliebten Modelle Qin, Han und Tang gab, spiegeln sich in den vorläufigen Zahlen wider.
Nicht nur aus fundamentaler, sondern auch aus technischer Sicht verschlechtert sich damit das Bild für BYD. Das frische Jahrestief ist als bearishes Signal zu werten. Nun gilt es für die Aktie, das Mehrfachtief aus dem Jahr 2022 im Bereich von 20,50 bis 21,50 Dollar zu verteidigen, um nicht noch weiter abzurutschen.
BYD hat zwar mittlerweile einen großen Titel inne, doch das half dem Aktienkurs in den letzten Wochen und Monaten nicht weiter. Im Gegenteil: Die vorläufigen Gewinnzahlen belegen, dass die Chinesen den Fokus im vierten Quartal voll und ganz auf die Stückzahl gelegt und dafür die Margen vernachlässigt haben. Die Aktien des EV-Herstellers sind derzeit eine Halteposition, ein Nachkauf drängt sich nicht auf.