Es war bereits ein Gerücht, welches Boeing und Delta Airlines am Montag im Rahmen der Luftfahrtmesse in Farnborough bestätigten. Die US-Fluggesellschaft unterzeichnete einen Großauftrag über die Lieferung von 100 Boeing 737 Max 10. Für Boeing ist das ein gutes Signal, zuletzt bestellte Delta überwiegend bei Konkurrent Airbus.
Neben den 100 bestellten Maschinen sicherte sich Delta zudem eine Kaufoption über 30 weitere Flugzeuge. Mit den Auslieferungen soll ab 2025 begonnen werden. Der Deal hat einen Wert von 13,5 Milliarden Dollar, wenn die Listenpreise zu Grunde gelegt werden. Jedoch sind bei solchen Großaufträgen Rabatte üblich.
Der Auftrag ist ein wichtiges Zeichen für Boeing, gerade in der Kategorie der Schmalrumpfflugzeuge. Die 737 Max 10 ist das letzte Modell des US-Herstellers in der Klasse der am meisten genutzten Flugzeuge. Boeing war hier gegenüber Konkurrent Airbus zunehmend ins Hintertreffen gelangt.
Bei dem bestellten Modell handelt es sich um die Langversion der Boeing 737 Max, die nach zwei Abstürzen von 2019 weltweit 20 Monate lang nicht abheben durfte. Boeing hofft für die bisher noch nicht staatlich zugelassene Max 10 auf eine Zulassung bis Ende des Jahres. Ohne diese wären nach Vorschriften für 2023 wohl kostenintensive Umbaumaßnahmen für ein Cockpit-Warnsystem nötig. Jedoch sei auch Delta flexibel genug, um auf andere Modelle umzusteigen, äußerte sich Boeing-CEO Dave Calhoun.
Die Aktie des Luftfahrtkonzerns konnte sich zuletzt erholen und deutliche Kurszuwächse verzeichnen. Der Auftrag von Delta kommt am Markt gut an, das Papier notiert mit einem Plus von 2,7 Prozent. Wegen der Probleme mit der 737 Max hat nach Ansicht des AKTIONÄR jedoch Airbus langfristig mehr Potenzial.