Auf einer neuen Grundlage definiert der BMW-Vorstand Oliver Zipse klare Öko-Ziele für die nächsten zehn Jahre, ihre Entwicklung soll jährlich gemessen werden. Damit setzt sich BMW unter allen deutschen Herstellern die strengsten Vorgaben, so die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS).
BMW definiert für jedes Glied der Wertschöpfungskette die Ziele neu. Die bereits investierten Milliarden, die in massive Projekte in die von Brüssel geforderte Klimaneutralität geflossen sind, sollen nicht vergebens gewesen sein.
„Ich habe aber immer klargestellt: Bei Nachhaltigkeit, beim Klima- und Umweltschutz wird es keine Abstriche geben. Das Thema ist entscheidend für die Zukunft unserer Gesellschaft“, sagte Zipse jüngst zum hauseigenen BMW Group Media House.
Nach der neuen Rechnung belastet jedes produzierte Fahrzeug, auf die gesamte Lebensdauer gesehen, die Umwelt mit etlichen Tonnen CO2-Emissionen. Diesen Wert auf null zu drücken, hält Zipse auf die Schnelle für unmöglich, nicht über das gesamte Sortiment gerechnet, aber auch nicht mal für ein vollelektrisches Auto wie den i4, der nächstes Jahr auf den Markt kommt. Zipses Planung: Bis zum Jahr 2030, so verpflichtet sich BMW, will man jährlich Dutzende Millionen Tonnen an CO2-Emissionen einsparen. Der Vorstand setzt einen drauf und revidiert dabei alte Konzepte.
Ab sofort soll bei BMW der gesamte Lebenszyklus eines Pkw in die Öko-Rechnung fließen, nicht nur der Verbrauch je gefahrenem Kilometer. Der Konzern definiert für jedes Glied der Wertschöpfungskette Umweltziele, beginnend mit Gewinnung von Rohstoffen über Produktion und Einsatz des Automobils bis hin zu Recycling von Blech und Batterien. Das Konzept sieht vor, neue wissenschaftliche Messmethoden einzuführen – zum Nachteil des Konzerns. Laut der Guideline ist künftig mit 200.000 Kilometer Lebensleistung eines Pkw zu rechnen, statt wie bisher mit 150.000. In den kommenden Tagen will BMW weitere Details zu der geänderten Aufstellung bekanntgeben.
Obgleich der Konzern den Launch für den vollelektrischen i4 für das kommende Jahr bestätigt hat und sich gut für die Zukunft aufgestellt sieht, sollten Anleger bei BMW zunächst weiter an der Seitenlinie verharren. DER AKTIONÄR sieht derweil VW als Spitzenreiter unter den deutschen Autobauern.