Gegenüber dem Vorjahr muss der Autobauer BMW bei der Gesamt-Absatzzahl ein deutliches Minus hinnehmen. Jedoch konnten die Münchner im ersten Halbjahr deutlich mehr Fahrzeuge in einem zukunftsweisenden Segment ausliefern. DER AKTIONÄR zeigt, in welchem Zukunftsmarkt der Konzern weiter Vollgas gibt und wie Anleger jetzt mit der Aktie verfahren sollten.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres verzeichnete BMW einen starken Rückgang der Absatzzahlen. Im Zeitraum von Januar bis Juni sanken die Auslieferungen um 23 Prozent auf 962.575 Fahrzeuge.
Allerdings entwickelten sich die einzelnen Segmente sehr unterschiedlich: Während die Luxus-Marke Rolls-Royce einen Absatzeinbruch von 37,6 Prozent auf 1.560 Fahrzeuge verkraften musste, stiegen die weltweiten Auslieferungen der elektrifizierten Fahrzeuge der Marken BMW und MINI um 3,4 Prozent auf 61.652 Fahrzeuge.
Verbrenner pfui, Elektro hui
Über alle Absatzmärkte hinweg zeigte sich auch bei BMW ein einheitliches Bild: Der Trend geht, trotz aller Kritiker, hin zur Elektromobilität. Zwar verbuchte BMW im 2. Quartal auch bei elektrifizierten Fahrzeugen einen Absatzrückgang, jedoch fiel dieser deutlich geringer aus, als bei Automobilen und Motorrädern mit Verbrennungsmotor (siehe Grafik unten).
China sendet Lebenszeichen
Auf dem wichtigsten Automarkt der Welt, dem chinesischen Automobilmarkt, konnten die Münchner zudem im zweiten Quartal deutlich mehr Fahrzeuge absetzen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen die Auslieferungen um 17,1 Prozent auf 212.617 PKWs der Marken BMW & Mini. Deutlich schlechter entwickelten sich hingegen der amerikanische- und europäische Automarkt: Hier betrug das Minus 39,5 Prozent, beziehungsweise 45,6 Prozent (siehe Grafik unten).
Vorerst seitwärts
Aus charttechnischer Sicht befindet sich die BMW-Aktie derzeit in einem Seitwärtstrend. Diesen dürften die Papiere erst mit einem Sprung über die 200-Tage-Linie bei 61,43 Euro verlassen. Gleichzeitig würde das ein neues Kaufsignal für die Aktie bedeuten. Bis dahin pendelt die Aktie weiter zwischen Kursmarken von 54,23 und 60,00 Euro.
Obgleich sich der Konzern, dank der in diesem Jahr gestarteten Modelloffensive vollelektrischer Fahrzeuge gut für die Zukunft aufgestellt sieht und der chinesische Automarkt positive Signale sendet, sollten Anleger bei BMW zunächst weiter an der Seitenlinie verharren. DER AKTIONÄR sieht derweil VW als Spitzenreiter unter den deutschen Autobauern.