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Geht es um geistiges Eigentum, bedient sich der Chinese gern zwanglos im Ausland – so das gängige Klischee. Insofern überrascht eine aktuelle Nachricht: Xiaomi ist von Huawei verklagt worden – im Rahmen eines Streits um Patentlizenzen. Die beiden chinesischen Smartphone-Hersteller werden aber wohl zumindest versuchen, die Sache friedlich zu klären.
Xiaomi teilte laut dem chinesischen Medienportal Yicai Global jedenfalls diplomatisch windelweich mit: „Beide Firmen glauben, dass die Zusammenarbeit bei der Lizenzierung von geistigem Eigentum Innovation fördert und dem öffentlichen Interesse dient, und dass die Mediation eine effektive Methode ist, um Lizenzvereinbarungen zu erreichen.“
Von Huawei (nicht börsennotiert) lag zu der bereits am 17. Januar eingereichten Klage keine Stellungnahme vor. Xiaomi soll angeblich vier Patente verletzt haben. Es geht um die Bereiche: drahtlose Kommunikation, Smartphone-Fotos und Bildschirmsperre. Die Sache wurde erst vor einigen Tagen durch eine Veröffentlichung des chinesischen Büros für geistiges Eigentum bekannt.
Huawei zählt zu den führenden Anbietern, wenn es um Patentanmeldungen geht (Tausende pro Jahr).
Patentstreitigkeiten sind in der Tech-Branche seit einigen Jahren ein großes Thema. Gegen Apple wurden beispielsweise Patentklagen seitens Qualcomm und Ericsson eingereicht. Insgesamt geht es allein für Smartphone-Patente um jährliche Zahlungen in Milliarden-Höhe.
Der normale Weg wäre: Es gibt eine Vereinbarung zwischen Xiaomi und Huawei. Das Problem aus Anlegersicht: Bis dahin bleibt eine gewisse Unsicherheit, weil völlig unklar ist, wie viele Xiaomi-Smartphones betroffen sind und vor allem wie teuer es am Ende für Xiaomi werden könnte. Längerfristig gesehen wird es aber vor allem darauf ankommen, wie sich Xiaomi im Smartphone-Markt künftig gegen Apple und Co behauptet – und ob sich die Milliarden-Investitionen im E-Auto-Bereich am Ende bezahlt machen. DER AKTIONÄR ist bei der laufenden Aufwärtsbewegung der Xiaomi-Aktie seit einiger Zeit erfolgreich dabei.
Mehr zu Handelsempfehlungen bei laufenden China-Empfehlung und zur Lage im Land lesen Anleger in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR (ab Freitag auch am Kiosk).
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
