Die Kurse chinesischer Internet-Aktien haben sich heute freundlich entwickelt, nachdem nur in Hongkong nicht aber in den USA gehandelt wurde. Zudem gab es wieder eine Nachricht, die zeigt, dass China vom Knallhart-Modus in Bezug auf heimische Tech-Unternehmen wie Xiaomi, Tencent und Co in den Unterstützer-Modus geschaltet hat.
Der stellvertretende Leiter des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie hat bei einer alljährlichen Veranstaltung der Internet Society of China heimische Führungskräfte aus dem Big-Tech-Sektor getroffen. Dabei wurde über eine qualitative Entwicklung des heimischen Internets gesprochen, berichtet die South China Morning Post.
Anwesend waren laut einer offiziellen Mitteilung vom Wochenende unter anderem Tencent-Gründer Pony Ma, die Chefs von Baidu, Xiaomi und Netease. Als Entspannungszeichen darf vor allem gewertet werden, dass Didi-Gründer und CEO Cheng Wei zum ersten Mal wieder bei der Veranstaltung war, nachdem China im Sommer 2021 wenige Tage nach dem Börsengang eine Untersuchung gegen den Vermittler von Fahrdienstleistungen eingeleitet hatte und die App in China aus den dortigen App-Stores entfernt worden war.
Das Ministerium für IT war die hauptverantwortliche Behörde beim Thema Tech-Regulierung. Das harte Durchgreifen diesem Bereich hatte in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass die Kurse von chinesischen Internet-Aktien massiv eingebrochen waren.
Zuletzt hatte Peking aufgehört, auf immer neue Weise hart im Tech-Sektor durchzugreifen, nachdem es zuvor unter anderem monatelang keine neuen Lizenzen für Games gegeben hatte.
China will unter anderem in den Bereichen Datenzentren, 6G, KI und Quantencomputer eine Führungsrolle übernehmen.
Die Zeichen stehen weiter klar auf Entspannung im chinesischen Tech-Sektor. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass China seine Wirtschaft anschieben will. Jüngst hatte es daher unter anderem Finanzspritzen gegeben, um das Wirtschafts- und Finanzsystem zu stabilisieren, nachdem das Wachstum im Land aufgrund einer sehr restriktiven Corona-Politik 2022 enttäuschend ausgefallen war. DER AKTIONÄR hat ausgewählte China-Aktien, darunter Xiaomi und Netease, in den vergangenen Ausgaben besprochen und seit einiger Zeit wieder auf seiner Empfehlungsliste.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Baidu.