Gute Zahlen oder schlechte Zahlen? Im Fall von Apples iPhone-Verkäufen in China fällt die Antwort auf den ersten Blick nicht ganz eindeutig aus. Zwar sanken Apples Smartphone-Verkäufe im vierten Quartal 2022 laut aktueller Daten von Counterpoint Research zwölf Prozent, trotzdem hat sich Apple gegenüber der Konkurrenz hervorragend geschlagen.
Die Smartphone-Verkäufe in China sind 2022 um 14 Prozent gesunken – niedrigster Stand seit einem Jahrzehnt und der fünfte Rückgang in Folge. Bei Apple betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr aber nur drei Prozent. Bei beliebten chinesischen Marken ging es deutlicher abwärts (Oppo: minus 27 Prozent, Vivo: minus 23 Prozent, Xiaomi: minus 19 Prozent).
Bei den Marktanteilen musste sich Apple mit seinen Smartphones 2022 in China nur Vivo geschlagen geben (19,2 Prozent versus 18 Prozent).
2021 war der Abstand deutlicher: Vivo hatte 21,5 Prozent Marktanteil vor Oppo (20,7 Prozent). Apple kam damals nur auf 16 Prozent.
2022 ist Oppo mit 17,5 Prozent nur auf dem dritten Platz gelandet, vor Honor (16,7 Prozent), Xiaomi (13,9 Prozent) und Huawei (7,9 Prozent).
Im vierten Quartal 2022 hatte Apple sogar 23,7 Prozent Marktanteil vor Vivo (18,4 Prozent) – Rekord in China bisher für Apple! Und das, obwohl es Engpässe beim iPhone 14 Pro gegeben hatte.
Apples Premium-Strategie greift auch in China. Der US-Konzern hat sich in China in einem schwierigen Jahr (Wirtschaftsabschwung, Covid-Lockdowns) relativ stark gehalten und seinen Marktanteil von 16 auf 18 Prozent gesteigert, während die Nummer eins, Vivo, von 21,5 auf 19,2 Prozent gefallen ist. Auch Xiaomi hat leicht verloren: von 14,8 Prozent Marktanteil im Jahr 2021 ging es abwärts auf 13,9 Prozent. Trotzdem empfiehlt DER AKTIONÄR aufgrund der attraktiven Bewertung und E-Auto-Fantasie auch Xiaomi. Apple ist ohnehin eine Langfrist-Empfehlung.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
Hinweise auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.