Das sieht stark aus! Der chinesische Gaming- und Social-Media-Gigant steigt heute deutlich in der Gunst der Anleger. Der Kurs der Tencent-Aktie legt zeitweise rund sieben Prozent zu. Neben einer spannenden Nachricht vom Unternehmen dürfte die Aktie indirekt auch von den Plänen eines Rivalen profitieren.
Tencent kündigte heute an, dass das Unternehmen die Einführung von Abonnement-Modellen für WeChat-Video-Accounts plant. Der genaue Start-Zeitpunkt wurde allerdings nicht kommuniziert. Tencent will die Ersteller von Videos beim Einrichten von Bereichen für Bezahlinhalte unterstützen.
Bereits 2022 war der Umsatz im Live-Streaming-E-Commerce auf WeChat-Video-Accounts um 800 Prozent gestiegen. Ein Erfolg in diesem boomenden Bereich ist wichtig für Tencent, um sich gegen Konkurrenten wie TikTok (ByteDance) zu behaupten.
Alibaba-Effekt?
Zudem dürfte die Tencent-Aktie heute von der Nachricht profitieren, dass Alibaba eine Aufspaltung in mehrere Geschäftsbereiche plant. Der China-Gigant könnte somit einerseits auf den gestiegenen Regulierungsdruck reagieren, will aber nach eigenen Angaben auch den Shareholder-Value steigern, weil durch die Spaltung das Wachstum vorangetrieben und Werte besser sichtbar werden sollen. Mehr dazu in den weiterführenden Beiträgen am Artikel-Ende.
Die Fantasie einiger Anleger dürfte nun sein, dass auch Tencent einen ähnlichen Plan verkünden könnte. Ohnehin hatte sich Tencent in den vergangenen Monaten bereits zunehmend von reifen Beteiligungen wie Meituan und JD.com getrennt.
Nach den soliden Ergebnissen vor einigen Tagen bleibt der Nachrichtenfluss rund um Tencent positiv. Auch der Gaming-Lockdown dürfte Geschichte sein (siehe folgende Beiträge). Es bleibt zudem dabei, dass die Aktie charttechnisch relativ gut aussieht. Die Aktie ist zwar keine laufende AKTIONÄR-Empfehlung, für investierte Anleger drängt sich ein Verkauf derzeit allerdings nicht auf.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.