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China: Kreditkosten auf niedrigstem Stand seit Januar – Hektik bei Immobilien-Gigant Evergrande

China: Kreditkosten auf niedrigstem Stand seit Januar – Hektik bei Immobilien-Gigant Evergrande
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Lars Friedrich 27.03.2023 Lars Friedrich

Chinas Notenbank tut, was auch andere Länder angesichts der Nervosität im Banken-Sektor gerade tun: Geld in den Markt schießen. Offenbar wirkt diese Maßnahme nun, nachdem noch vor wenigen Tagen die Kosten für Übernachtkredite zwischen Banken in Hongkong so stark angestiegen war wie seit mindestens 17 Jahren nicht mehr.

Inzwischen ist der Übernachtsatz auf 1,01 Prozent gefallen – und damit auf den tiefsten Stand seit dem 9. Januar. Damit zeigen die Liquiditätsspritzen von staatlicher Seite Wirkung.

Vor rund einer Woche hatte es noch Rekordsprünge gegeben. Der Zinssatz für einen Monat war beispielsweise um 51 Basispunkte nach oben geschossen. Das war der höchste Sprung seit der Weltfinanzkrise 2008.

Zuvor hatte China – wohl Präventiv – angesichts der Turbulenzen im Banken-Sektor in den USA und Europa den Mindestreservesatz für Banken gesenkt.

Unterdessen hat Evergrande (Aktie nicht handelbar) Ende vergangener Woche mal wieder eine Anleihe nicht bedient. Die Onshore-Einheit, Hengda Real Estate, versäumte es, die Zinsen für ihre 5,8-Prozent-Anleihe von 2020 zu zahlen. Fällig gewesen wären am 23. März die Zinsen, die zwischen Ende September 2020 bis Ende September 2022 aufgelaufen sind. Evergrande wird nun nach eigenen Angaben „proaktiv“ mit den Gläubigern verhandeln.

Ohnehin ist Evergrande gerade damit beschäftigt, eine Restrukturierung seiner Schulden mit den wichtigsten Gläubigern zu vereinbaren. Dafür ist noch bis 31. März (Freitag) Zeit. Selbst im Erfolgsfall wäre das aber nur ein erster Schritt. Evergrande müsste anschließend in den kommenden Monaten weitere Gläubiger überzeugen, um eine wirklich umfassende Restrukturierung zu ermöglichen. Benötigt wird eine Zustimmung von 75 Prozent der Gläubiger. Nur so könnte letztendlich wohl eine Liquidierung von Evergrande verhindert werden.

Der Fall Evergrande steht stellvertretend für mehrere Immobilienunternehmen in China, die seit zwei Jahren massiv angeschlagen sind und den Junk-Bond-Markt des Landes erschüttert haben. Stand 2021 hatte allein Evergrande 290 Milliarden Dollar Schulden.

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