Angesichts des Krieges in der Ukraine stellt der Softwarekonzern SAP sein Cloud-Geschäft in Russland ein. Wie ein Sprecher am Freitag auf Anfrage mitteilte, finden gerade Gespräche mit Kunden darüber statt, wie sich angesichts der Sachlage ein reibungsloser Übergang sicherstellen lässt.
Betroffen seien demnach SAP-Angebote wie Ariba, Success Factors und S/4 Hana Cloud, die die russischen Kunden künftig nicht mehr verwenden können. Zu Details könne sich SAP nicht äußern. Der Konzern aus Walldorf hatte die Einstellung des Cloud-Geschäfts in Russland schon am Donnerstag mitgeteilt. Damit reagiert SAP teilweise auf öffentliche Kritik.
Anfang März hatte SAP bereits sein Neugeschäft in Russland teilweise eingestellt. Bestandskunden, die nicht unter die Sanktionen fallen, sollten aber im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen weiter bedient werden. Komplett zieht sich SAP jedoch nicht aus Russland zurück. So wird etwa der Support für Software, die auf lokalen Servern installiert ist, nicht eingestellt.
Das Russland-Aus für SAP ist ärgerlich, aber wirtschaftlich verkraftbar. Auf telefonische Anfrage teilte SAP dem AKTIONÄR mit, dass es in Russland und Ukraine derzeit lediglich 1,5 Prozent seiner Gesamtumsätze erzielt. Genaue Zahlen zum Russland-Geschäft wurden bisher nicht veröffentlicht. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)